Nach Medaillenregen am Donnerstag erkämpften Leichtathleten am Freitag fünffach Edelmetall! Silber beim Schwimmen und Stabhochsprung.
London. Auf der olympischen Zielgeraden wollen die deutschen Leichtathleten noch weitere Medaillen sammeln. „Wir möchten unter die Top Sechs in der Welt, da müssen noch Medaillen kommen“, sagte Sportdirektor Thomas Kurschilgen vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Bislang gab es Gold für Diskuswerfer Robert Harting sowie dreimal Silber durch Kugelstoßer David Storl, Speerwerferin Christina Obergföll und Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf. Dazu kommt noch die überraschende Bronzemedaille von Linda Stahl - ebenfalls im Speerwerfen.
Mit der Vorgabe, die Medaillenausbeute von Athen und Peking zusammen zu übertreffen, war das 77-köpfige deutsche Team nach London gereist. 2004 gewannen deutsche Athleten zweimal Edelmetall, 2008 stand Speerwerferin Christina Obergföll nach ihrem dritten Platz als einzige deutsche Athletin auf dem Podest brachte.
Betty Heidler traut sich mindestens Silber zu
Läuft alles nach Plan, wird die Spätvorstellung am Freitag im Olympiastadion ein deutscher Abend werden. Neben den drei Stabhochspringern will auch Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler in den Medaillenkampf eingreifen. „Silber sollte mindestens wieder möglich sein“, sagte sie nach der Qualifikation selbstbewusst. Ihre Frankfurter Klubkameradin Kathrin Klaas hat Außenseiterchancen.
Betty Heidler landete sowohl bei der Heim-WM 2009 in ihrer Heimatstadt Berlin als auch 2011 in Daegu auf dem zweiten Platz. Seit Mai des vergangenen Jahres hält sie den Weltrekord mit 79,42 Metern, in dieser Saison liegt sie mit 78,07 Metern auf Rang drei der Weltbestenliste. „Die Vorleistungen sind sehr gut, ich bin in guter Form“, sagte Heidler. Dass sie bei der EM schon in der Qualifikation gescheitert war, sei abgehakt.
Uber auch in anderen Sportarten sind am Freitag deutsche Medaillen möglich - sogar goldene. Denn im Freiwasserschwimmen ging über 10 Kilometer Thomas Lurz an den Start und gewann am Ende Silber.
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Otto und Mohr zuversichtlich
Optimismus strahlen auch die Stabhochspringer aus. „Ich habe noch nie eine Freiluftmedaille gewonnen. Ich würde gerne einmal in diese Richtung zuschlagen“, sagte Malte Mohr, der Weltranglistendritte aus Wattenscheid. Gar 5,92 Meter und damit einen Zentimeter höher als Mohr sprang Björn Otto. „Mein Ziel ist es, mit wenig Fehlversuchen hoch zu springen und so nach vorne zu kommen“, sagte der bereits 34 Jahre alte Olympia-Debütant aus Dormagen.
Nur der Franzose Renaud Lavillenie, hinter dem Otto sowohl bei der Hallen-WM als auch bei der EM im Freien Silber gewann, kam mit 5,97 Metern in dieser Saison bislang höher hinaus. Von Otto wurde er aber auch einmal besiegt. Dritter im Bunde der aussichtsreichen deutschen Stabartisten ist Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken. Er wolle „unter die ersten Fünf kommen“, sagte der 22-Jährige.
Die Entscheidungen am Freitag:
BMX
Frauen: Gold: Mariana Pajón (Kolumbien); Silber: Sarah Walker (Neuseeland); Bronze: Laura Smulders (Niederlande);
Männer: Gold: Maris Strombergs (Lettland); Silber: Sam Willoughby (Australien); Bronze: Carlos Oquendo (Kolumbien);
HOCKEY
Frauen: Gold: Niederlande; Silber: Argentinien; Bronze: Großbritannien; 7. Deutschland
LEICHTATHLETIK
Frauen, Hammerwerfen: Gold: : Tatjana Lyssenko (Russland); Silber: Anita Wlodarczyk (Polen); Bronze: Betty Heidler (Frankfurt/Main)
Frauen, 4 X 100 Meter: Gold: USA (Madison, Felix, Knight, Jeter) 40,82 Sekunden (Weltrekord); Silber: Jamaika (Fraser-Pryce, Simpson, Campbell-Brown, Stewart) 41,41; Bronze: Ukraine (Powh, Stui, Rjemjen, Brysgina) 42,04; 5.: Deutschland (Leena Günther/Köln, Anne Cibis/Mannheim, Tatjana Pinto/Münster, Verena Sailer/Mannheim) 42,67
Frauen, 1.500 Meter: Gold: Asli Cakir-Alptekin (Türkei) 4:10,23 Minuten; Silber: Gamze Bulut (Türkei) 4:10,40; Bronze: Maryam Yusuf Jamal (Bahrain) 4:10,74
Frauen, 5.000 Meter: Gold: Meseret Defar (Äthiopien) 15:04,25 Minuten; Silber: Vivian Cheruiyot (Kenia) 15:04,73; Bronze: Tirunesh Dibaba (Äthiopien) 15:05,15; ohne deutsche Beteiligung
Männer, 4 X 400 M: Gold: Bahamas (Brown, Pinder, Mathieu, Miller) 2:56,72 Minuten; Silber: USA (Nellum, Mance, McQuay, Taylor) 2:57,05; Bronze: Trinidad (Gordon, Solomon, Alleyne-Forte, Lendore) 2:59,40
Männer, Stabhochsprung: Gold: Renaud Lavillenie (Frankreich) 5,97 m; Silber: Björn Otto (Dormagen) 5,91; Bronze: Rafael Holzdeppe (Zweibrücken) 5,91
RINGEN
Männer, Freistil, 55 KG: Gold: Djamal Otarsultanow (Russland); Silber: Wladimer Chinschegaschwili (Georgien); Bronze: Shinichi Yumoto (Japan) und Yang Kyong Il (Nordkorea); ohne deutsche Beiteiligung
Männer Freistil, 74 KG: Gold: Jordan Burroughs (USA); Silber: Sadegh Goudarzi (Iran); Bronze: Soslan Tigiew (Usbekistan) und Denis Zargusch (Russland); ohne deutsche Beteiligung
FREIWASSERSCHWIMMEN
Männer, Marathon, 10 KM: Gold: Oussama Mellouli (Tunesien) 1:49:55,1 Stunden; Silber: Thomas Lurz (Würzburg) 1:49:58,5; Bronze: Richard Weinberger (Kanada) 1:50:00,3,; 4. Spyridon Gianniotis (Griechenland) 1:50:05,3, 5. Daniel Fogg (Großbritannien) 1:50:37,3, 6. Sergej Bolschakow (Russland); 1:50:40,1, 7. Wladimir Djattschin (Russland) 1:50:42,8, 8. Andreas Waschburger (Saarbrücken) 1:50:44,4, 9. Petar Stoytschew (Bulgarien) 1:50:46,2, 10. Alex Meyer (USA) 1:50:48
SYNCHRONSCHWIMMEN
Mannschaft, Freie Kür: Gold: Russland 197,030 Pkt.; Silber: China 194,010; Bronze: Spanien 193,210; 4. Kanada 189,630; 5. Japan 187,630; 6. Großbritannien 175,440; 7. Ägypten 155,960; 8. Australien 154,930; ohne deutsche Beteiligung
SEGELN
Frauen, 470er: Gold: Jo Aleh/Olivia Powrie (Neuseeland); Silber: Saskia Clark/Hannah Mills (Großbritannien); Bronze: Lobke Berkhout/Lisa Westerhof (Niederlande); 8.: Kathrin Kadelbach/Friederike Belcher (Berlin/Hamburg)
Männer, 470er: Gold: Mathew Belcher/Malcolm Page (Australien); Silber: Luke Patience/Stuart Bithell (Großbritannien); Bronze: Lucas Calabrese/Juan de la Fuente (Argentinien);
TAEKWONDO
Frauen, bis 67 KG: Gold: Hwang Kyung Seon (Südkorea); Silber: Nur Tatar (Türkei); Bronze: Helena Fromm (Eichstätt) und Page McPherson (USA),
Männer, bis 80 KG: Gold: Sebastian Eduardo Crismanich (Argentinien); Silber: Nicolas Garcia Hemme (Spanien); Bronze: Lutalo Muhammad (Großbritannien) und Mauro Sarmiento (Italien)
Mit Material von dpa und dapd