Hamburg. Der frühere polnische Nationalspieler litt seit Jahren an der Krankheit Alzheimer, verstarb jetzt im Alter von 62 Jahren.
Der ehemalige Bundesligaspieler Jan Furtok ist im Alter von 62 Jahren gestorben, wie der polnische Fußballverband am Dienstag mitteilte. Seit Jahren litt er an Alzheimer, die Diagnose hatte er bereits 2015 erhalten. Schon 2022 hatte sich die Krankheit derart verschlimmert, dass Furtok manchmal sein eigenes Spiegelbild nicht mehr erkannt habe, wie seine Ehefrau Anna einst berichtete. „Im Moment schreitet die Krankheit voran, ich werde ihn nirgendwo alleine hingehen lassen, er wüsste nicht, wo er ist“, sagte die Ehefrau des Stürmers damals in der „Welt“.
In den eigenen vier Wänden hatte Anna Furtok die Wände mit Bildern und Zeitungsausschnitten aus seiner aktiven Zeit geschmückt, damit die Erinnerungen an bessere Zeiten präsent blieben, so gut es eben ging. Und um ihrem Mann zu zeigen, was einmal war. „Die HSV-Familie trauert und ist in Gedanken bei Furtoks Angehörigen“, teilte der HSV auf seiner Homepage mit.
Furtok beim HSV: 51 Treffer in 135 Bundesligaspielen
Furtok, der auch einen deutschen Pass besaß, war 1988 von GKS Katowice nach Deutschland zum HSV gekommen, wo der Stürmer in 135 Bundesligaspielen 51-mal traf. In der ersten Saison gelang dem HSV mit Platz vier die beste Platzierung mit Furtok und qualifizierte sich für den damaligen Uefa-Cup (heute Europa League), wo erst im Viertelfinale gegen Juventus Turin Endstation war. 1990/91 landete der Club auf Rang fünf.
1993 wechselte Furtok zu Eintracht Frankfurt (53 Spiele, 9 Tore), ehe er 1995 nach Katowice zurückkehrte. Dort war er später auch als Trainer und Präsident tätig. Für die polnische Nationalmannschaft nahm Furtok 1986 an der Weltmeisterschaft in Mexiko teil. Im Achtelfinale war damals nach dem 0:4 gegen Brasilien Schluss (Furtok wurde nach einer Stunde eingewechselt): In 36 Länderspielen erzielte er zehn Tore.
Einen seiner letzten Auftritte in Hamburg hatte Furtok beim von Reinhold Beckmann organisierten „Tag der Legenden“ am Millerntor im September 2008.