Hamburg. Der Finne kehrt nach einer enttäuschenden Länderspielreise nach Hamburg zurück. Lange bleiben will der 23-Jährige dort aber nicht mehr.

Für Anssi Suhonen endete die Länderspielreise mit Finnland im Frust. Nach der Niederlage am Donnerstag in Irland (0:1) gab es am Sonntagabend in Helsinki die nächste Pleite: 0:2 gegen Griechenland. Noch bitterer für Suhonen: Der Mittelfeldspieler des HSV saß in beiden Spielen 90 Minuten lang auf der Bank. Dabei hätte der 23-Jährige die Spielpraxis bei der Nationalmannschaft gut gebrauchen können.

In der laufenden Zweitligasaison hat Suhonen noch keine Minute gespielt. Und das, obwohl der verletzungsanfällige HSV-Profi seit dem Ende der Vorbereitung wieder fit ist. Und obwohl Trainer Steffen Baumgart in der vergangenen Saison noch regelmäßig auf Suhonen setzte. 16-mal kam der Mittelfeldmotor nach der Winterpause zum Einsatz, zweimal davon in der Startelf.

Suhonen wollte nicht in die Dritte Liga

Nach einem Faszienriss im Fuß sowie den Transfers der neuen Konkurrenten Adam Karabec und Marco Richter galt Suhonen (Vertrag bis 2026) im Sommer dann als Wechselkandidat. Doch ein Transfer kam nicht zustande. Die wenigen Leih-Optionen lehnte Suhonen ab. Auch ein Drittligist in Deutschland war dabei.

Nun hat sich der Finne von seiner langjährigen Berateragentur FTC getrennt und sich dem Branchenführer Wasserman um den Hamburger Agenten Patrick Williams angeschlossen. Der Plan dahinter ist klar: Williams soll Suhonen bessere Optionen ermöglichen als FTC. Schon im Winter wird Suhonen einen weiteren Wechselversuch unternehmen.

Bekommt Suhonen eine neue Chance bei Baumgart?

Bis dahin wird er aber auch die Lage beim HSV beobachten. Nach der Verletzung von Ludovit Reis, der in diesem Jahr kein Spiel mehr macht, sind die Chancen auf Kadernominierungen wieder gestiegen. Schon gegen Braunschweig stand Suhonen kurz vor der Rückkehr in den Spieltagskader, wurde aus dem finalen Aufgebot dann aber doch noch gestrichen.

Baumgart hatte vor wenigen Wochen noch über Suhonen gesagt: „Die Tür für ihn ist offen. Aber wen soll ich für ihn herausnehmen? Es sind Positionen besetzt, gerade in der Zentrale. Und Anssi war in der Vorbereitung lange verletzt“, sagte Baumgart. Aber auch durch die Reis-Verletzung ging die Tür nicht weiter auf. „Anssi ist ein Kämpfer, er arbeitet an sich. In der Regionalliga ist er in kurzer Zeit ein wichtiger Spieler geworden“, sagte Baumgart.

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Dieser Status wird Suhonen aber nicht reichen. Ob sein neuer Berater ihm allerdings bessere Optionen bieten kann, ist offen. Diese Erfahrung machte zuletzt Jonas David. Weil er mit den Angeboten der Agentur FTC im Sommer nicht zufrieden war, trennte sich der Verteidiger von seinen Beratern. Anschließend war David wochenlang vereinslos. Vor Kurzem unterschrieb er nun bei WSG Tirol in Österreich. Diese Möglichkeit hätte David durch seine Ex-Agentur schon im Sommer gehabt...