Hamburg. Beim Spiel in der Europa League zwischen Dynamo und Budapest werden so wenige Zuschauer wie nie erwartet. Nur 5000 Fans wollen kommen.
Wer an diesem Donnerstagmorgen in Altona unterwegs war, der konnte mit etwas Glück einen der Profis von Dynamo Kiew beim Spazierengehen begegnen. Am Abend wollen die ukrainischen Fußballer dann im nahegelegenen Volkspark etwas mehr Gas geben, wenn sie in ihrem Europa-League-„Heimspiel“ um 21 Uhr auf Ferencvaros Budapest treffen. Das einzige Problem dabei: Viel mehr Menschen als beim Spaziergang in Altona werden die Kiew-Gäste im Volksparkstadion nicht antreffen.
Bis zum Mittag wurden gerade einmal 5000 Tickets für das Europapokalspiel verkauft. Damit dürften am Abend noch einmal deutlich weniger als die 7751 Fans kommen, die sich Kiews ersten Auftritt in Hamburg gegen Lazio Rom angeschaut haben. 0:3 verlor Dynamo im fast leeren Volksparkstadion – und dürfte nun vor einer Minuskulisse gegen die Ungarn im vierten Gruppenspiel antreten.
HSV-Vorstand Huwer hatte ohnehin geringe Erwartungen
Der miserable Kartenverkauf könnte auch Auswirkungen auf den HSV haben, der das Stadion an Dynamo Kiew vermietet hat. Zwar hat HSV-Finanzvorstand Eric Huwer sehr konservativ geplant, doch mit so wenigen Kartenverkäufen hat auch er nicht gerechnet. Vor dem Spiel gegen Lazio sagte er zum Abendblatt: „Unsere Erwartung war nicht so viel größer. Das war in der Europa League zu antizipieren. Meine Prognose: Wir werden am Schluss daher ohne Gewinn und Verlust dastehen.“
Bleibt der Kartenabsatz allerdings so gering, dann wird der HSV nach Abendblatt-Informationen eben doch mit einem kleinen Verlust zurückgelassen. Doch auch wenn dieser Fall eintreten sollte, bleibt Huwer gelassen: „Kiew haben wir aber nicht aufgrund einer wirtschaftlichen Bereicherung gemacht, sondern aus der Haltung heraus.“
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Wer Dynamo unterstützen will, der sollte also noch an der Abendkasse fündig werden. Ansonsten bietet sich die nächste Möglichkeit in drei Wochen. Am 28. November empfängt Kiew Viktoria Pilsen aus Tschechien. Ein Zuschauerkracher ist allerdings auch dann nicht zu erwarten.