Hamburg. Die Hamburger haben auch in dieser Saison gezeigt, dass sie Spitzenspiele können. Aber können sie es auch gegen die Kleinen?

Tim Walter ließ seine Profis leiden. Nachdem die Mannschaft des HSV vor einem Jahr nicht nur 1:2 beim Aufsteiger SV Elversberg verlor, sondern eine Woche später auch noch mit 1:2 beim Aufsteiger VfL Osnabrück, mussten die schlappen Profis durch den Volkspark laufen. Und das deutlich länger als üblich. Auch das Abendblatt schrieb in seinem Kommentar von der „Wohlfühloase Volkspark“.

Mal wieder war der HSV im Kampf um den Aufstieg an der Problematik gegen die vermeintlich kleinen Clubs der Liga gescheitert. Während es gegen die Absteiger aus der Bundesliga Schalke 04 und Hertha BSC in vier Spielen vier Siege gab, konnte der HSV am Ende gegen die drei Aufsteiger in sechs Spielen nur zweimal gewinnen. Besonders dramatisch war die zweite Niederlage gegen Osnabrück, als der HSV gegen den Tabellenletzten in Überzahl und im eigenen Stadion sogar noch verlor.

HSV erneut in Topspielen überzeugend

Und dieses Jahr? Eine gewisse Parallele ist bereits zu erkennen. Der HSV gewann beim 2:1 in Köln gleich den Auftakt der Saison gegen einen Absteiger. Auch in den Topspielen zuletzt bei Tabellenführer Fortuna Düsseldorf (3:0) und Verfolger 1. FC Magdeburg (3:1) schaffte der HSV verdiente Siege. Nun stehen die Hamburger beim „Dorfclub“ in Elversberg mal wieder vor einem Charaktertest. Können es die Hamburger auch gegen die Kleinen?

Dabei hat sich mittlerweile auch bis zum HSV herumgesprochen, dass Elversberg kein Dorfclub mehr ist, sondern ein ambitionierter und spielstarker Zweitligist. „Das ist ein Verein, der in der Regionalliga sehr lange um die oberen Plätze mitgekämpft hat und dann in einem Ruck bis in die Zweite Liga durchmarschiert ist. Und das mit einem sehr guten Fußball“, sagte HSV-Trainer Steffen Baumgart, der im Februar beim 1:0-Sieg gegen Elversberg sein Debüt als HSV-Trainer feierte. „An dem Tag war eine große Aufregung bei mir. Ich durfte das erste Mal als Chef in diesem Stadion einlaufen, was immer ein Traum von mir war.“

Baumgart hat das Problem gegen die „Kleinen“ bislang gelöst

Baumgart konnte den Aufstieg zwar nicht mehr schaffen. Aber zumindest hat er in dieser Saison bislang die Problematik gegen Aufsteiger gemeistert. Gegen Münster (4:1) und Regensburg (5:0) löste der HSV seine Pflichtaufgaben locker. In Elversberg aber wird es deutlich schwerer. „Sie haben aus den letzten drei Spielen genauso sieben Punkte geholt wie wir. Sie gehören zu den laufstärksten Teams. Sie haben mit die meisten Torchancen und mit die beste Abwehr. Das zeigt einfach, dass das eine sehr gute Zweitliga-Mannschaft ist“, sagte Baumgart.

Der HSV dagegen muss nun zeigen, dass er nicht nur den vermutlich besten Kader der Liga hat. Sondern auch wirklich eine aufstiegsreife Mannschaft ist.

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