Hannover. Karabec nimmt sich zu viele Auszeiten, auch Hadzikadunic diesmal schwach. Muheim und Meffert noch am auffälligsten.

Nach dem 0:1 in Hannover stapften die Profis des HSV fast ausnahmslos mit gesenktem Haupt in die Kabine. Zu enttäuscht waren sie über das Ergebnis im Nordduell, aber auch über die eigene spielerische Leistung. Fast eine Halbzeit lang fanden die Hamburger offensiv kaum statt. Erst nach dem Rückstand erspielten sich die Gäste einige Chancen, größtenteils nach Flanken. Doch das war zu wenig. Die Einzelkritik der HSV-Spieler:

Heuer Fernandes: Weil nur drei Abschlüsse auf sein Tor kamen, war er mehr in den Spielaufbau eingebunden. Diesmal ohne kreative Lösungen.

Hadzikadunic: Ungewohnt körperlos. Ließ sich mehrmals zu leicht von Hannovers Angreifern überlaufen und düpieren.

HSV-Einzelkritik: Schonlau mit Gelb-Rot

Schonlau: Elfmeter verursacht und in der Nachspielzeit wegen eines Ellbogenschlags Gelb-Rot kassiert. Ein gebrauchter Tag für den sonst so souveränen Kapitän.

Muheim: Gewann die meisten Zweikämpfe aller Spieler auf dem Platz (16) und sorgte mit seinen Standards für die gefährlichsten Aktionen einer harmlosen Offensive.

Hefti (bis 88.): Begann defensiv aufmerksam und robust in der Zweikampfführung, baute aber mit jeder Minute ab und passte sich dem überschaubaren Niveau der Partie an.

Oliveira (ab 88.): Hatte keine Aktionen mehr.

Unsichtbarer Reis wieder als Erster raus

Reis (bis 71.): Nach einer abermals unsichtbaren Vorstellung erneut als Erster ausgewechselt. Wird in dieser Form keinen Erstligisten finden, der bereit ist, mindestens vier Millionen Euro zu bezahlen.

Poreba (ab 71.): Sorgte in seinem Kurzeinsatz für mehr Präsenz als sein Vorgänger. Eroberte auf Anhieb Bälle und trat auch im Abschluss gefährlich in Erscheinung. Macht Reis‘ Stammplatz streitig.

Meffert: Der Zuverlässigste einer fehlerhaften Mannschaft. Der Wirbel um seine Wechselgedanken zu Hull City und Ex-Trainer Tim Walter war dem Taktgeber zu keiner Zeit anzumerken.

Königsdörffer (bis 78.): Wirkungslos. Es klingt fast schon zu kurios, um wahr zu sein, aber auch nach dieser Minusleistung hat er weiterhin alle HSV-Tore in der Liga geschossen.

Baldé (ab 78.): Stand etwas überraschend nicht in der Startelf. Das Talent muss in Zweikämpfen mehr Mut zeigen.

Pherai: Eine Torchance, sonst nichts vom Doppelpacker im Pokal. Das war zu wenig für seine Ansprüche.

HSV-Einzelkritik: Karabec, das war nichts.

Karabec (bis 88.): Unkonzentriert. Nimmt sich weiterhin zu viele Auszeiten und wirkt mitunter teilnahmslos. Bettelte schon viel früher um seine Auswechslung.

Öztunali (ab 88.): Seine Einwechslung unterstreicht die Sorgen auf den Flügeln.

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Selke (bis 71.): Tat sich fußballerisch schwer in seiner Rolle, die Bälle mit dem Rücken zum Tor technisch sauber zu verteilen. Braucht mehr Flanken in den Strafraum für sein limitiertes Spiel.

Glatzel (ab 71.): Tauchte unmittelbar nach seiner Hereinnahme gefährlich vorm Tor auf und verarbeitete die Bälle deutlich besser als sein Vorgänger. Die Mannschaft braucht ihren Torjäger.

Schiedsrichter Alt: Hatte mit neun Gelben Karten seinen Anteil an einem phasenweise hektischen Spiel. Entschied beim Elfmeter, Abseitstor und Platzverweis auf Anhieb korrekt.