Hamburg. Der Innenverteidiger ist unzufrieden mit seiner Situation bei Ajax und strebt einen Wechsel an. Was das mit dem HSV zu tun hat.
Manchmal reichen nur wenige Zeichen in einem einzelnen Tweet, um in Fankreisen für Nervosität zu sorgen. So geschah es am Donnerstag, als der italienische Transfer-Journalist Marco Conterio den Hashtag #HSV verwendete, wodurch sich sein Beitrag binnen weniger Minuten in der Anhängerschaft der Hamburger verbreitete. Conterio teilte seinen 25.000 Followern mit, dass der frühere St. Pauli-Profi Jakov Medic angeblich vor einem Wechsel von Ajax Amsterdam zum HSV stehe.
Das Problem an der Geschichte: Sie entspricht nicht der Wahrheit. Und kurioserweise kann sich auch niemand erklären, wie die Wechselspekulation über den Innenverteidiger überhaupt entstanden ist. „Das Gerücht gehört ins Reich der Fabel“, teilte Medics Berater Jürgen Bühler auf Abendblatt-Anfrage mit.
Medic-Gerücht: Wie der HSV in der Abwehr plant
Beim HSV sehen die Verantwortlichen ohnehin keinen akuten Handlungsbedarf für das Abwehrzentrum. Der Club hofft weiterhin auf einen Freispruch für den wegen Dopings gesperrten Mario Vuskovic. Nur bei einer Verdopplung der aktuell gültigen Zweijahressperre auf vier Jahre, wie von den Antidoping-Agenturen Wada und Nada gefordert, würden die Hamburger einen neuen Innenverteidiger verpflichten.
Die Planung müsste zwangsläufig angepasst werden, wenn der Internationale Sportgerichtshof (Cas) entgegen seiner Ankündigung in den nächsten zwei Wochen noch kein Urteil fällen sollte. Für den Fall würde der HSV in den letzten Tagen der am 30. August endenden Wechselfrist auf dem Transfermarkt aktiv werden.
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Bis dahin will Medic allerdings längst Klarheit über seine Zukunft schaffen. Weil er erst neun Spiele für Ajax absolvierte, tendiert der robuste Abwehrspieler zu einem Wechsel. Der Kroate ist unzufrieden mit seiner Situation als Reservist und möchte dem Vernehmen nach zurück nach Deutschland. Allerdings in die Bundesliga und nicht in Liga zwei. Also auch nicht zum HSV. Zeit für einen neuen Hashtag.