Köln. Der Torhüter überzeugte in Abwesenheit des erkrankten Matheo Raab. Schonlau und Hadzikadunic räumen ab, Baldé debüttiert.
Auftakt nach Maß für den HSV. Beim 1. FC Köln müssen die Hamburger am Ende zittern. Doch dank Doppeltorschütze Ransford Königsdörffer und Torhüter Danuiel Heuer Fernandes jubelte am Ende das Team von Steffen Baumgart. Die Einzelkritik.
Heuer Fernandes: Pushte sich zu Recht nach einem bärenstarken Reflex gegen Lemperle, als er ein vermeintlich sicheres Tor vereitelte. Vor allem am Fuß richtig stark. Meldet in dieser Form Anspruch für eine dauerhafte Wachablösung im Tor an.
+++ Neue Nummer eins? Baumgart öffnet Heuer Fernandes die Tür +++
Hadzikadunic: Die bosnische Wand räumte sowohl am Boden als auch in der Luft alles ab. Verhinderte mit seiner Monstergrätsche den frühen Rückstand und darf sich deshalb wie der heimliche Matchwinner fühlen.
Schonlau: Immer, wenn es drauf ankam, hatte der Kapitän noch ein Bein dazwischen. Gefiel als Säule einer Fünfterkette und setzte die richtigen Kommandos, um die Formation anzupassen.
Muheim: Agierte defensiv mitunter zu leichtsinnig, auch wenn er seine komplexe taktische Aufgabe mit dem permanenten Wechsel von einer Dreier- auf eine Fünfterkette zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk löste.
Jatta und die Schwächen beim Passen und Flanken
Jatta (90.+1): Der optimale Schienenspieler durfte sich erstmals über längere Spielzeit in dieser Rolle beweisen, die wegen seines Tempos und seiner unermüdlichen Defensivarbeit prädestiniert für ihn ist. Wenn er jetzt noch passen lernt und eine Flanke in den Strafraum bringen würde...
Mikelbrencis (ab 90.+1): Kurz- statt Startelfeinsatz. Aber zumindest eine Siegprämie.
Meffert: Der gebürtige Kölner wurde mit seiner einfachen, aber effizienten Herangehensweise zum Spielverderber für seine Freunde auf der Tribüne und eine ganze Region. Füllt in dieser Saison eine deutlich defensivere Rolle aus, wodurch seine Geschwindigkeitsdefizite weniger zum Vorschein kommen.
Elfadli: Der Neuzugang hat sich in kurzer Zeit unverzichtbar gemacht. Wenn der aggressive Balleroberer schon vor einem Jahr zum HSV gedurft hätte, würden die Hamburger wohl erst in zwei Wochen in die Saison starten.
Dompé (bis 65.): Spielte Kölns defensive rechte Seite phasenweise schwindlig mit seinen schnellen Haken. Immer anspielbar und mit dem meisten Spielwitz aller Akteure ausgestattet. Eine starke Performance.
Baldé (ab 65.): Der 19-Jährige aus dem eigenen Nachwuchs feierte ein mutiges Profidebüt für den HSV.
Karabec mit erstem Assist im ersten Spiel
Karabec (bis 65.): Sein linker Fuß wird dem HSV in dieser Saison noch viel Freude bereiten, wie nicht nur bei seiner Torvorlage zu sehen war. Verdiente sich Fleißpunkte, indem er Baumgarts Pressingvorgaben vorbildlich umsetzte.
Öztunali (ab 65.): Vom Verkaufskandidaten zum ersten Einwechselspieler. Baumgart plant offenbar mit ihm.
Reis (bis 83.): Der lauf- und zweikampfstarke Niederländer pflügte den Kölner Rasen einmal komplett um. Solange er solche Spiele für den HSV macht, darf er sich auch dezent mit einem Wechsel beschäftigen.
Heyer (ab 83.): Sollte die Führung ins Ziel verteidigen.
Selke wird böse ausgepfiffen, Königsdörffer wie Glatzel
Königsdörffer (bis 90.+1): Vor dem Spiel war eine der meistgestellten Fragen, wer ohne Selke und Glatzel die Tore schießen soll. Nach seinem Doppelpack dürfte nun die Frage aufkommen, ob der Berliner auch an der Seite von Selke und Glatzel funktioniert. Eiskalt.
Selke (ab 90.+1): Wurde bei der Rückkehr nach Köln böse ausgepfiffen. Es konnte ihm egal sein.
Schiedsrichter Max Burda: Hatte das schwierige Spiel gut im Griff. Vor dem 1:2 übersah er aber ein Foul an Muheim.