Hamburg. Vor dem Saisonauftakt an diesem Freitagabend (20.30 Uhr) haben FC-Verantwortliche eine HSV-Choreografie untersagt. Alle Hintergründe.

Die Protestnote ging bereits am Vorabend zum heiß ersehnten Zweitligaauftakt zwischen dem 1. FC Köln und dem HSV raus. Einen Tag vor dem Spiel zum Saisonstart (Fr., 20.30 Uhr/live auf Sky und bei Sat.1) hieß es auf der Homepage des HSV ganz offiziell: „Stellungnahme zu den Voraussetzungen für Choreografien beim 1. FC Köln“. Unter anderem heißt es in dem Club-Kommuniqué: „Wir erachten es (...) als äußerst schwierig.“

Doch was war überhaupt passiert? HSV-Fans hatten offenbar eine Choreografie zum Zweitligaauftakt geplant, die allerdings vom 1. FC Köln nicht genehmigt wurde. Der Hintergrund: „Um die Voraussetzungen für die Durchführung einer Choreografie seitens des Veranstalters zu erfüllen, muss der Verein gemäß der Vorgaben des 1. FC Köln bestätigen, dass am Spieltag von der ausführenden Gruppe keine Pyrotechnik verwendet wird.“

1. FC Köln hat HSV-Choreografie nicht genehmigt

Mit anderen Worten: Der HSV hätte für die eigenen Fans bürgen müssen, dass diese keine Pyrotechnik verwenden. Das ist ein eher ungewöhnliches Vorgehen, und dementsprechend lehnten die Hamburger Clubverantwortlichen Kölns Bedingung ab.

„Für uns sind Choreografien und aktive Fankurven ein wesentlicher und sehr wertvoller Teil des Stadionerlebnisses“, sagt Cornelius Göbel (Direktor Fans, Kultur & Identität). „Daher wünschen wir uns in Köln und in allen anderen Stadien größtmögliche fankulturelle Freiheiten unter Berücksichtigung aller sicherheitsrelevanten Faktoren.“

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Eine offizielle HSV-Choreo, wie es sich viele Fans gewünscht haben, wird es in Köln also nicht geben. Aber: Nachdem aus beiden Fanlagern in den vergangenen Wochen in der Szene bekannte Anhänger verstorben sind, haben sich die Ultragruppen beider Clubs inoffiziell auf ein gemeinsames Trauern verständigt.

Zunächst soll der in Köln bekannte Ultra Popeye, der mit 65 Jahren verstorben ist, durch ein Kölsches Lied geehrt werden, anschließend wollen die Hamburger Ultras für das langjährige Mitglied Julian M. eine Schweigeminute einlegen.

Ultras vom 1. FC Köln und vom HSV haben sich abgesprochen

Beide Fanlager haben sich gegenseitig zugesagt, die Trauerbekundung der anderen Gruppierung zu respektieren und sogar zu unterstützen.

„Verzichtet an diesem Tag bitte auf unnötiges Gepöbel und auf Gesänge gegen die Gegenseite“, heißt es in einem Aufruf der Castways. „In diesem Sinne – Ultras sterben nie!“