Hamburg. Die Neuzugänge Elfadli, Karabec und Selke sollen nicht die letzten gewesen sein. Was der Finanzvorstand über die weiteren Pläne sagt.
Die Verantwortlichen des HSV waren sich am Sonntagmittag einig. Ob Trainer Steffen Baumgart, Sportvorstand Stefan Kuntz, Finanzvorstand Eric Huwer oder Kapitän Sebastian Schonlau: Sie alle formulierten am Sonntag beim Fan-Event von Hauptsponsor HanseMerkur ein klares Ziel: Den Aufstieg. „Wir wollen zwei Plätze besser sein als in der vergangenen Saison“, sagte der neue Manager Kuntz nach Platz vier in der abgelaufenen Spielzeit. „Das klingt nach einem guten Plan. Es ist kein Geheimnis, was wir vorhaben. Der Aufstieg ist ganz klar das Ziel“, sagte Schonlau sechs Tage vor dem Zweitligastart beim 1. FC Köln am kommenden Freitag (20.30 Uhr).
Und auch Finanzchef Huwer sprach voller Selbstbewusstsein über den Aufstiegsplan im siebten Anlauf. „Wir wollen unser Ziel in diesem Jahr unbedingt erreichen und darauf ist unser Kader ausgerichtet“, sagte Huwer am Rande des Termins bei der HanseMerkur. Entsprechend wird der HSV auch in der laufenden Transferperiode agieren. Die Neuzugänge Daniel Elfadli, Adam Karabec und Davie Selke sollen nicht die letzten gewesen sein. „Wir sind handlungsfähig und gehen jetzt etwas mehr ins Risiko als zuletzt“, sagte Huwer über die finanziellen Möglichkeiten auf dem Transfermarkt.
HSV will keinen Leistungsträger mehr abgeben
Eine Aussage, die sich vor allem auf den Verbleib der Leistungsträger bezieht. Der HSV will keinen Stammspieler mehr abgeben. Spieler wie Ludovit Reis oder Robert Glatzel würde der Club nur bei unmoralischen Angeboten ziehen lassen. Und die sind nicht in Sicht. „Wir halten die Mannschaft zusammen. Wir müssen keinen Transferüberschuss erzielen, sondern wollen die Mannschaft verstärken. Das ist keine Selbstverständlichkeit bei sinkenden TV-Erlösen mit jedem Jahr Zweite Liga. Wir werden das Geld nicht auf die Bank legen“, sagte Huwer.
Der HSV wird im abgelaufenen Geschäftsjahr voraussichtlich zum dritten Mal in Folge positive Zahlen schreiben. Zu verdanken hat das der Club vor allem den Fans. Sowohl die Erlöse aus dem Merchandising als auch aus den Ticketverkäufen waren im vergangenen Jahr auf Rekordniveau. Die neuen Trikots sind schon wieder ein Verkaufsschlager. „Wir hatten zwei erfolgreiche Launch-Situationen“, sagte Huwer über die beiden Trikotpräsentationen. Sowohl beim Heim- als auch beim Auswärtstrikot verzeichnete der HSV schon am ersten Verkaufstag Rekordzahlen.
HSV plant erneut mit mehr als 50.000 Zuschauern im Schnitt
Gleiches gilt für die Zuschauerzahlen. Das erste Heimspiel gegen Hertha BSC wird ausverkauft sein. Aktuell sind bereits mehr als 54.000 Karten weg. Der Zuschauerrekord aus der vergangenen Saison (durchschnittlich 55.973) wird zwar schwer zu knacken sein. Trotzdem kalkuliert der Club in seiner Budgetplanung wieder mit mehr als 50.000 Fans pro Heimspiel. „Wir haben eine maximale sportliche Ambition und dafür brauchen wir auch das Budget. Wir sind guter Dinge, dass die Euphorie nicht abbricht“, sagte Huwer.
Auf das volle Volksparkstadion freut sich bereits sein Vorstandskollege Kuntz. Gegen Hertha wird der Sportvorstand sein erstes Heimspiel in der neuen Funktion erleben. „Ich bin schon etwas aufgeregt, die Stimmung zu erleben. Angeblich soll es ja bei Besiktas Istanbul in der Türkei am lautesten sein“, sagte der 61-Jährige, der als Spieler in der Saison 1995/96 für Besiktas stürmte. „Ich denke wir können da mithalten oder sogar lauter sein“, sagte Kuntz, der mit viel Energie in seine Aufgabe gestartet ist.
- Selke, Vuskovic, Transfers: Alles Wichtige vor dem HSV-Start
- HSV-Rückschlag für Raab – neue Chance für Heuer Fernandes?
- HSV-Talent Tom Sanne wechselt zu Nordrivale Hannover 96
Kurz vor dem Saisonstart präsentierten sich die HSV-Verantwortlichen in jedem Fall optimistisch. „Die Rahmenbedingungen machen Lust auf mehr und sind dafür gegeben, dass wir am Ende des Tages erfolgreich sind“, sagte Huwer und präzisierte: „Im Sinne von Platz eins oder zwei.“