Kufstein. Zum Abschluss des Trainingslagers in Österreich bestritt der HSV sein letztes Testspiel vor dem Saisonstart beim 1. FC Köln.

Acht Tage vor dem Saisonstart der Zweiten Liga hat der HSV sein Trainingslager in Österreich mit einem 0:0 gegen Aris Limassol abgeschlossen. Die Hamburger, auf die am Freitag in einer Woche beim Absteiger 1. FC Köln gleich ein echter Kracher wartet, zeigten sich in ordentlicher Verfassung, ohne dabei zu überzeugen. Das Spiel brachte aber ein paar Erkenntnisse, wie die Startelf gegen Köln aussehen könnte.

Trainer Steffen Baumgart setzte gegen Limassol in Abwesenheit von Robert Glatzel und Neuzugang Davie Selke im Sturm auf Ransford Königsdörffer, unterstützt von Bakery Jatta und Adam Karabec über die offensiven Außenbahnen. Jonas Meffert spielte auf der Sechs, Neuzugang Daniel Elfadli leicht versetzt davor. William Mikelbrencis startete als Rechtsverteidiger.

Mikelbrencis und Oliveira im Zweikampf um Startelf

Der HSV begann bei heißen Temperaturen druckvoll und hatte durch einen Schuss von Mikelbrencis (2.), einen Kopfball von Elfadli (8.) und einen Abschluss von Köngsdörffer drei gute Chancen in der Anfangsphase. Nach der ersten Trinkpause wurde Limassol stärker und hatte nach 31 Minuten die beste Chance des Spiels. Jaden Montnor umkurvte Daniel Heuer Fernandes und traf frei vor dem leeren Tor, noch leicht bedrängt von Mikelbrencis, nur den Pfosten. Zur Pause stand es 0:0.

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Ludovit Reis (l.) und Mihlali Mayambela im Kampf um den Ball. © WITTERS | TimGroothuis

Zur zweiten Halbzeit brachte Baumgart zwei Neue: Nico Oliveira für Mikelbrencis und Levin Öztunali für Karabec. Auf weitere Wechsel verzichtete der Trainer. Ein klares Zeichen für die Startelf-Planungen gegen Köln. Im zentralen Mittelfeld scheint Ludovit Reis zusammen mit Meffert und Elfadli die Nase vorne zu haben. Auch die Innenverteidigung mit Kapitän Sebastian Schonlau und Dennis Hadzikadunic steht. Miro Muheim ist links hinten ohnehin gesetzt. Immanuel Pherai kam erst nach einer Stunde ins Spiel.

Hamburger kontrollieren das Spiel ohne Torchancen

Zehn Minuten vor Schluss durften dann auch die Youngster Bilal Yalcinkaya und Omar Sillah Spielpraxis sammeln. Der HSV tat sich aber schwer, Torchancen zu erspielen. Genauso wie Limassol. Es war ein eher müdes Spiel. Den Hamburgern war anzumerken, dass sie ein zehntägiges Trainingslager in den Beinen hatten. Dennoch kontrollierten sie das Spiel und ließen hinten nichts zu. Am Ende hieß es 0:0.

So spielte der HSV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis (46. Oliveira), Schonlau (78. Ramos), Hadzikadunic (78. David), Muheim (78. Katterbach) - Elfadli (78. Yalcinkaya), Meffert (63. Heyer), Reis (63. Pherai) - Karabec (46. Öztunali), Jatta (78. Sillah) - Königsdörffer (63. Nemeth).

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Bakery Jatta behauptet den Ball vor Mamadou Sane. Im Hintergrund das Panorama von Kufstein. © WITTERS | TimGroothuis

Schafft es Davie Selke noch zum Spiel beim 1. FC Köln?

Die spannendste Frage lautet aktuell, ob es Neuzugang Selke bis zum Spiel bei seinem Ex-Club Köln noch rechtzeitig schafft, fit zu werden? Der Mittelstürmer hat im Trainingslager die ersten Einheiten mit der Mannschaft absolviert, aber bislang noch kein Testspiel bestritten. Noch ist offen, ob die Zeit für Selke reicht.

Weil Glatzel aufgrund einer Sehnenreizung in der Wade seit zwei Wochen nicht trainieren kann und in Köln aller Voraussicht nach ausfällt, wäre ein Einsatz von Selke umso wichtiger. Gegen Limassol wurde deutlich, dass der HSV ohne einen der beiden Mittelstürmer die Torgefahr fehlt.

Matheo Raab fehlt auch gegen Limassol

Zudem stellen sich HSV-Fans die Frage, wie es Matheo Raab geht. Der Torhüter verpasste zuletzt wegen einer Erkrankung beide Testspiele in Österreich, verletzte sich dann Anfang der Woche am Steißbein. Auch gegen Limassol fehlte die Nummer eins. Dafür durfte sich Daniel Heuer Fernandes mal wieder beweisen. Er blieb ohne Gegentor.

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Viele Fans warten unterdessen auf den nächsten Neuzugang. Der HSV sucht noch intensiv nach einem neuen Rechtsverteidiger. Ein Kandidat ist der Schweizer Silvan Hefti (26) vom italienischen Serie-A-Club CFC Genua. Ob der Transfer bis zum Saisonstart noch klappt, ist aktuell ungewiss. Sportdirektor Claus Costa bestätigte am Donnerstag, dass sich der HSV mit Hefti beschäftigt: „Grundsätzlich ist die Spur nicht so falsch. Hefti ist einer der Kandidaten, über den wir diskutieren“, sagte Costa. Aktuell wird sich Baumgart aber zunächst wohl zwischen Mikelbrencis und Oliveira entscheiden.