Hamburg. Ein Fest gibt es nicht nur in Assel auf dem Schießstand. Auch Baumgart-Team überzeugt beim 5:1. Sonnabend folgt besonderes Freundschaftsspiel.
Dass es am Freitagabend – auch ohne Neuzugang Davie Selke – ein Schützenfest geben würde, war bereits vor dem Anpfiff des HSV-Tests beim Regionalligaclub Drochtersen/Assel klar. Allerdings nicht unbedingt auf dem Fußballplatz, sondern im Ortsteil Assel (3605 Einwohner). Dort fand zur gleichen Zeit das jährliche Schützenfest im Dorfgemeinschaftshaus und am Schießstand statt.
Nach dem 12:0 im Testspiel gegen den Landesligisten TuS Neetze konnte der HSV allerdings auch im Kehrdinger Stadion in Drochtersen fußballerische Unterhaltung bieten. Trainer Steffen Baumgart probierte gegen den Viertligisten eine Dreierkette mit Dennis Hadzikadunic, Sebastian Schonlau und Miro Muheim aus. Vorne musste der Coach allerdings neben Neuzugang Selke auch auf dessen designierter Sturmpartner Robert Glatzel (Sehnenreizung in der Wade) und Stürmer Nummer drei András Németh (Unwohlsein) verzichten.
Selke bei den Testspielen noch nicht dabei
Deswegen erhielt diesmal Ransford Königsdörffer in der Spitze eine Chance. Und das klappte zu Beginn direkt sehr ansehnlich. Die Hamburger konnten sich nach ihrer langen Anreise durch den natürlich vollen Rushhour-Elbtunnel besonders in der ersten halben Stunde jede Menge Chancen herausspielen.
Möglichkeit Nummer vier vollendete schließlich Königsdörffer nach schöner Flanke von Jean-Luc Dompé zum 1:0 (21.). Und weil es über links so gut klappte, wiederholten die Hamburger eine Viertelstunde später das Ganze über rechts zum 2:0 (35.). Die Protagonisten diesmal: Flanke Muheim, Kopfball Hadzikadunic. Kleiner Schönheitsfehler im ersten Durchgang: das 1:2 kurz vor der Pause durch Willi Reincke.
Auch Dompé und Heyer trafen
Der zweite Durchgang begann aus HSV-Sicht optimal: Dompé erhöhte auf 3:1 (48.) – dann wechselte Baumgart nach einer Stunde (bis auf Torhüter Raab) die komplette Mannschaft. Die Idee dahinter: Die Spieler, die in Drochtersen nur eine halbe Stunde spielen durften, sollen an diesem Sonnabend gegen den VfB Lübeck eine Stunde spielen – und umgekehrt. Das Ende vom Lied in Drochtersen: Auch Moritz Heyer (68.) und Neuzugang Adam Karabec (86.) trafen noch zum 5:1-Endstand.
Die nahezu ausverkaufte Partie an der Lohmühle (es gibt nur noch Rest-VIP-Tickets) an diesem Sonnabend ist allerdings weniger wegen der wechselnden HSV-Protagonisten als viel mehr wegen der Freundschaft beider aktiven Fanlager als ein besonderes Spiel einzuordnen.
Die aktive HSV-Fanszene wird zahlreich in Lübeck vertreten sein. Der Hintergrund: Am Vormittag findet in Norderstedt die traditionelle Westkurvenmeisterschaft, ein Fußballturnier für HSV-Anhänger, statt. Direkt im Anschluss haben die HSV-Supporters einen Sonderbus gemietet, der die zahlreichen Privatautos in einer Kolonne zum befreundeten VfB nach Lübeck begleiten soll.
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Am Dienstag reist der HSV schließlich nach Österreich ins Trainingslager. Dann auch endlich mit dabei: Stürmer Davie Selke, der allerdings aufgrund seiner alten Verletzung nur langsam wieder in den Bergen ans Mannschaftstraining herangeführt werden soll.
Das Ziel von Selke und dem HSV: Auch in der Zweiten Liga soll es schon bald ein echtes Schützenfest geben.
HSV in der ersten Stunde: Raab – Hadzikadunic, Schonlau, Muheim – Oliveira, Meffert, Elfadli, Dompé – Yalcinkaya, Öztunali – Königsdörffer. HSV ab der 61.: Raab – Heyer, Ramos, David – Jatta, Poreba, Reis, Katterbach – Karabec, Balde – Sillah. Tore: 0:1 Königsdörffer (21.), 0:2 Hadzikadunic (35.), 1:2 Reincke (40.) 1:3 Dompé (48.), 1:4 Heyer (68.), 1:5 Karabec (86.).