Hamburg. Gyamerah verlor zunehmend die Kontrolle. Ambrosius mit großen Problemen. Nach Hunts vergebener Chance kippte das Spiel.
Der HSV hat im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga einen überraschenden und zugleich unnötigen Dämpfer erlitten. Nach klarer Führung kam die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune bei Erzgebirge Aue nur zu einem 3:3 (3:1). Der HSV bleibt zwar Tabellenführer, eröffnet den Verfolgern VfL Bochum und Holstein Kiel aber die Chance, auf zwei Punkte aufzuschließen. Die Einzelkritik der Hamburger:
Ulreich: Er kennt diese Spiele vom FC Bayern München. Lange beschäftigungslos – und dann bei den ersten Chancen des Gegners chancenlos.
Gyamerah: Pendelte immer wieder zwischen Dreier- und Viererkette und verlor zunehmend die Kontrolle.
HSV verpasst Sieg in Aue – Bilder des Spiels
Jung: Der Leistner-Ersatz ließ zunächst nicht erkennen, dass er vier Monate nicht von Beginn an gespielt hatte. Sein Übermut warf ihn aber zurück.
Ambrosius: Hatte phasenweise große Probleme. Da nutzte ihm auch der Preis für das dreckigste Trikot nichts.
HSV-Kapitän Leibold vergaß Kernaufgabe
Leibold: Kombinierte sich zunächst in einen Rausch – und vergaß später seine Kernaufgabe des Verteidigens.
Heyer (bis 81.): Vergab per Pfostenschuss sein drittes Saisontor und schaute beim dritten Gegentor auch nur zu.
Narey (ab 81.): Fiel in der Schlussphase nicht mehr groß auf.
HSV-Mittelfeldchef Dudziak verletzt
Kinsombi: Machte sein fast schon standesgemäßes Tor, war aber nicht mehr zu sehen, als das Spiel kippte.
Dudziak (bis 42.): Bitter, dass ihn eine Muskelverletzung im Oberschenkel ausbremste. War auch in Aue in bestechender Form.
Hunt (ab 42.): Hatte erst in der Halbzeit Zeit, sich aufzuwärmen. Nach seiner vergebenen Chance (Pfostenschuss) zum 4:1 kippte das Spiel.
HSV-Einzelkritik: Jattas Ballverlust mit Folgen
Jatta (bis 81.): Dass ihm Terodde ein Tor klaute, dürfte ihn nur geringfügig geärgert haben. Sein Ballverlust vor dem 2:3 ärgerte dagegen seine Kollegen.
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Onana (ab 81.): Bemühte sich um körperliche Präsenz im Mittelfeld.
Terodde: Arbeitet weiter an den Geschichtsbüchern. Auch wenn seine Saisontore 18 und 19 nicht in der Chronik der schönsten Treffer landen werden.
Kittel: Unter zwei Scorerpunkten will es der Künstler in diesem Jahr offenbar nicht mehr belassen.
Die Statistik:
- Aue: Männel – Breitkreuz (46. Bussmann), Gnjatic, Gonther, John-Patrick Strauß – Fandrich, Samson – Zolinski (76. Nazarov), Hochscheidt (90.+2 Härtel) – Testroet, Krüger (83. Zulechner). – Trainer: Schuster
- HSV: Ulreich – Gyamerah, Jung, Ambrosius, Leibold – Heyer (81. Onana) – Kinsombi, Dudziak (42. Hunt) – Jatta (81. Narey), Terodde, Kittel. – Trainer: Thioune
- Tore: 0:1 Terodde (14.), 0:2 Kinsombi (22.), 1:2 Hochscheidt (26.), 1:3 Terodde (30.), 2:3 Fandrich (50.), 3:3 Krüger (61.)
- Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
- Torschüsse: 10:7
- Ecken: 0:6
- Ballbesitz: 35:65 Prozent