Hamburg. Der Torjäger des HSV fordert von sich und seinen Mitspielern mehr Kaltschnäuzigkeit. In Heidenheim trifft Glatzel auf alte Bekannte.

Robert Glatzel tat sich auch am Tag nach dem 2:2 des HSV gegen Darmstadt schwer, die ereignisreiche und bisweilen wilde Partie einzuordnen. "Wir müssen ein, zwei Dinger konsequenter nutzen. Vorne wie hinten fehlte ein wenig die Kaltschnäuzigkeit", bilanzierte der 27-Jährige, der das Spiel in der ersten Halbzeit als "geiles Fußballspiel" wahrgenommen hatte.

Alles andere als "geil" ist bisher der Saisonstart der Hamburger verlaufen. Fünf Punkte aus vier Spielen bedeutet den schlechtesten Zweitligastart der Vereinsgeschichte. Doch es sind nicht nur die nackten Zahlen, die wenig Grund zur Freude bieten. Auch die Art und Weise, wie der HSV in den fünf Pflichtspielen auftrat, war wenig überzeugend.

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HSV fehlt es an Konstanz in den Spielen

Eine starke Halbzeit zum Auftakt gegen Schalke 04 (3:1), starke 45 Minuten gegen Dynamo Dresden (1:1), dazu die enttäuschenden Auftritte im DFB-Pokal bei Eintracht Braunschweig (2:1) und im Derby beim FC St. Pauli (2:3). Und nun zuletzt extrem wechselhafte 90 Minuten gegen Darmstadt.

Der HSV tut sich derzeit schwer, ein komplettes Spiel lang sein vorhandenes Potenzial abzurufen. "Es ist extrem bitter, dass wir uns zurückkämpfen, das 2:1 machen und kurz vor der Halbzeit dann das Gegentor bekommen", blickte Glatzel zurück.

Robert Glatzel (r.) rieb sich gegen Darmstadt 98 auf. Dem HSV-Torjäger fehlte es aber an Glück im Abschluss.
Robert Glatzel (r.) rieb sich gegen Darmstadt 98 auf. Dem HSV-Torjäger fehlte es aber an Glück im Abschluss. © Witters | Unbekannt

HSV: Glatzel versteht die Pfiffe der Fans

Dass es in der zweiten Halbzeit gegen Darmstadt sogar Pfiffe von den eigenen Fans gab, konnte Glatzel dabei sogar verstehen. Die Geduld ist nach den vielen Enttäuschungen in den vergangenen Jahren bei vielen Anhängern verschwunden. Zudem fremdeln die Fans noch mit der ballbesitzlastigen Spielweise, die immer wieder Rückpässe zum Torwart beinhaltet.

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"Man kann es ein wenig verstehen. Die Fans wollen, dass wir nach vorne spielen und gewinnen. Aber wir müssen Geduld haben. Das ist unser Spiel. Wir hatten die Chancen, Tore zu machen. Die Fans haben uns aber auch nach vorne gepeitscht", sagte Glatzel, der aus den Pfiffen keine große Sache machen wollte.

Heidenheim lehrte Glatzel Zweitliga-Fußball

Sein Blick geht viel mehr auf das kommende Wochenende, wenn der HSV am Sonnabend beim 1. FC Heidenheim gastiert (13.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de).

Bei einem Verein, der Glatzel viel bedeutet. "Ich habe eine besondere Beziehung zu dem Club. Das ist ein wichtiger Karriereschritt gewesen. Ich habe von Trainer Frank Schmidt gelernt, was in der Zweiten Liga gefragt ist", sagte der HSV-Torjäger.

"Es zählt aber nur der Sieg", so Glatzel, der gleich eine kleine Kampfansage an den Club richtete, bei dem er von 2017 bis 2019 in 55 Spielen 17 Tore erzielte. "Nach den zwei Misserfolgen wollen wir unbedingt gewinnen. Ich habe richtig Bock auf das Spiel", erklärte Glatzel.

HSV spielt 2:2 gegen Darmstadt – die Bilder:

HSV kämpft gegen Darmstadt um Wiedergutmachung fürs Derby

Anssi Suhonen (r., gegen Mathias Honsak) stand erstmals in der Startelf.
Anssi Suhonen (r., gegen Mathias Honsak) stand erstmals in der Startelf. © Getty Images | Martin Rose
HSV-Stürmer Robert Glatzel ärgert sich über eine verpasste Großchance gegen Darmstadt 98.
HSV-Stürmer Robert Glatzel ärgert sich über eine verpasste Großchance gegen Darmstadt 98. © Getty Images | Martin Rose
Eine Schlüsselzene: Jonas David (r.) kommt einen Moment zu spät und tritt Darmstadts Phillip Tietz auf den Fuß.
Eine Schlüsselzene: Jonas David (r.) kommt einen Moment zu spät und tritt Darmstadts Phillip Tietz auf den Fuß. © WITTERS | ValeriaWitters
Beim fälligen Elfmeter lässt Tietz (Nr. 9) HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes keine Chance – 0:1.
Beim fälligen Elfmeter lässt Tietz (Nr. 9) HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes keine Chance – 0:1. © WITTERS | TayDucLam
Sebastian Schonlau (M.) jubelt mit Jonas Meffert (2. v. l.) und Anssi Suhonen über den 1:1-Ausgleichstreffer.
Sebastian Schonlau (M.) jubelt mit Jonas Meffert (2. v. l.) und Anssi Suhonen über den 1:1-Ausgleichstreffer. © imago images/Eibner | Wolfgang Frank
HSV-Verteidiger Moritz Heyer (l.) wird von seinen Teamkollegen für sein Hackentor zum 2:1 gefeiert.
HSV-Verteidiger Moritz Heyer (l.) wird von seinen Teamkollegen für sein Hackentor zum 2:1 gefeiert. © dpa | Axel Heimken
Umso größer ist der Ärger von Darmstadts Torwart Marcel Schuhen.
Umso größer ist der Ärger von Darmstadts Torwart Marcel Schuhen. © WITTERS | ValeriaWitters
HSV-Verteidiger Jonas David (l.) hatte mit Darmstadts Mathias Honsak so seine Probleme.
HSV-Verteidiger Jonas David (l.) hatte mit Darmstadts Mathias Honsak so seine Probleme. © WITTERS | ValeriaWitters
HSV-Stürmer Robert Glatzel (oben Mitte) musste nach einem Zusammenprall mit einem Kopfverband weiterspielen.
HSV-Stürmer Robert Glatzel (oben Mitte) musste nach einem Zusammenprall mit einem Kopfverband weiterspielen. © dpa | Axel Heimken
HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes (l.) muss nach einem schlampigen Rückpass von Moritz Heyer gegen Darmstadts Mathias Honsak (r.) retten.
HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes (l.) muss nach einem schlampigen Rückpass von Moritz Heyer gegen Darmstadts Mathias Honsak (r.) retten. © Getty Images | Martin Rose
HSV-Stürmer Robert Glatzel (l.) im Zweikampf mit Darmstadts Clemens Riedel.
HSV-Stürmer Robert Glatzel (l.) im Zweikampf mit Darmstadts Clemens Riedel. © WITTERS | TayDucLam
Anssi Suhonen (r., gegen Mathias Honsak) stand erstmals in der Startelf.
Anssi Suhonen (r., gegen Mathias Honsak) stand erstmals in der Startelf. © Getty Images | Martin Rose
Klaus Gjasula (r., gegen Bakery Jatta) kehrte nur wenige Tage nach seinem Wechsel zu Darmstadt in den Volkspark zurück.
Klaus Gjasula (r., gegen Bakery Jatta) kehrte nur wenige Tage nach seinem Wechsel zu Darmstadt in den Volkspark zurück. © WITTERS | TayDucLam
Auch Darmstadts Verteidiger Patric Pfeiffer (l., gegen Maximilian Rohr) hat eine HSV-Vergangenheit.
Auch Darmstadts Verteidiger Patric Pfeiffer (l., gegen Maximilian Rohr) hat eine HSV-Vergangenheit. © WITTERS | TayDucLam
HSV-Trainer Tim Walter zeigte sich vor dem Anpfiff siegesgewiss.
HSV-Trainer Tim Walter zeigte sich vor dem Anpfiff siegesgewiss. © Getty Images | Martin Rose
Alle 17.950 Zuschauerplätze im Volksparkstadion waren vergeben.
Alle 17.950 Zuschauerplätze im Volksparkstadion waren vergeben. © Getty Images | Martin Rose
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