Hamburg. Der Finne Anssi Suhonen war ein belebendes Element im HSV-Spiel, gefiel von Beginn an – und darf sich über ein Sonderlob freuen.
Die wichtigste Nachricht gleich zu Beginn: Anssi Suhonen erfreut sich bester Gesundheit. Das schien eine gute Stunde nach dem Abpfiff der Partie des HSV gegen Darmstadt keinesfalls sicher. So hatte Trainer Tim Walter auf der turnusmäßigen Pressekonferenz nach dem Spiel bei einer Nachfrage zum ersten Spiel von Beginn an Suhonens geantwortet: „Anssi lässt für uns sein Leben auf dem Platz.“
Der im ersten Moment besorgniserregende Satz war natürlich als Kompliment gemeint, was Walter selbst wenige Sekunden später auch klarstellte: „Anssi bringt Intensität in unser Spiel. Er ist agil und mit Begeisterung dabei“, lobte der Trainer seinen Kleinsten, der bei seinem Startelfdebüt zwischenzeitlich groß aufspielte.
HSV gegen Darmstadt: Suhonen war belebendes Element
Der 1,70 Meter große Finne war tatsächlich ein belebendes Element im HSV-Spiel, was auch von den Statistiken gestützt wurde. Kein Hamburger hatte mehr Torschüsse als Suhonen (4), kaum einer hatte eine vergleichbar herausragende Passquote (92 Prozent) und wahrscheinlich ist auch kein HSV-Profi in den 77 Minuten bis zur Auswechslung Suhonens so viel gelaufen wie der 20 Jahre alte Startelfdebütant (10,26 Kilometer).
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Das i-Tüpfelchen auf einer rundum gelungenen Suhonen-Woche, in der der Youngster bereits erstmals für die finnische U21 nominiert wurde, wäre wohl der Siegtreffer gewesen. Und tatsächlich hatte der Skandinavier, der in dem zauberhaft klingenden Ort Järvenpää geboren wurde, in der 62. Minute auch die große Chance dazu.
Doch nachdem Darmstadts Marcel Schuhen einen Schuss von Jonas Meffert nur zur Seite abprallen ließ, konnte Suhonen die große Chance aus mehr oder weniger spitzem Winkel nicht verwerten. Eine Szene, die Walter aber nicht monierte, sondern in seiner Beweisführung anmerkte als typische Suhonen-Aktion: „Er hatte die Riesenchance ja nur, weil er in den freien Raum reingesprintet ist.“
HSV: Suhonen hat Kreuzbandriss auskuriert
Wunderdinge sollte man nach dem Startelfdebüt nun allerdings nicht vom Mittelfeldmann erwarten – besonders nicht, weil der ja auch gerade erst einen langwierigen Kreuzbandriss auskuriert hat. „Er hat noch Potenzial, aber gerade bei jungen Spielern muss man geduldig sein“, sagt Walter, der gerne weiter am Talent Suhonens feilen möchte.
Bereits nach dem Trainingslager galt der Finne als Gewinner der Vorbereitung – und durfte sich als Belohnung über Einwechslungen im Pokal gegen Braunschweig (2:1) und im Derby gegen St. Pauli (2:3) freuen, ehe er an diesem Wochenende auch erstmals von Beginn an spielen durfte. Das kollektive Urteil nach den 77 Minuten: Suhonen darf wiederkommen – wahrscheinlich schon beim nächsten Spiel am kommenden Sonnabend in Heidenheim.