Hamburg. Der Hintergrund ist ernst: Die HSV-Profis Terodde, Gyamerah und Wood gehen gemeinsam mit Toni Kroos in die Offensive.
Auf den Social-Media-Seiten der HSV-Profis ist in dieser Woche wenig los. Nur wenige Spieler posteten auf Instagram, Facebook oder Twitter Fotos vom Training oder gaben Einblicke in ihr Privatleben. Nach einer Niederlage wie beim 2:3 in Würzburg ist das wohl auch besser so. Zu heftig fallen mitunter die Kommentare und Nachrichten aus, die die Spieler hinterher lesen.
Am Donnerstag aber teilten gleich mehrere HSV-Spieler ein Video, dass nicht nur die Hamburger Simon Terodde, Jan Gyamerah und Bobby Wood zeigt, sondern auch Topstars wie Toni Kroos, Niklas Süle oder Dayot Upamecano. Sie alle gehören zur Agentur Sports350 GmbH von Berater Volker Struth. Die Idee des Videos: Die Spieler lesen Hassnachrichten vor, die sie über die sozialen Netzwerke empfangen.
„Hole dir ne schlimme Verletzung und spiel nie wieder für uns“, lautet etwa eine an ihn gerichtete Nachricht, die HSV-Verteidiger Jan Gyamerah vorliest. Der 25-Jährige hatte vor eineinhalb Jahren einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten.
HSV: Hassnachrichten im Netz erreichen Terodde
Toptorjäger Simon Terodde liest gleich mehrere Kommentare vor, die ihn erreichten. „Du verf… Verlierer“, oder „Bastard“ sind nur eine kleine Auswahl an Beschimpfungen, die an den HSV-Angreifer adressiert waren. Auch sein Sturmkollege Bobby Wood unterstützt das Video, mit dem die Spieler auf anonymen Hass im Netz aufmerksam machen wollen.
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„Was sich einige Menschen hinter anonymen Profilen erlauben, ist weit unter der Gürtellinie, manchmal sogar im strafrechtlichen Bereich“, sagt Nationalspieler Kroos. „Social-Media-Verantwortliche müssen einen Weg finden, die Anonymität im Netz abzuschaffen. Anonym zu pöbeln sollte nicht mehr möglich sein."
HSV-Profi Sonny Kittel hatte seine Instagram-Seite im November deaktiviert. Offenbar auch als Folge zunehmender Hassnachrichten.