Hamburg/Grassau. Der Niederländer, der vom FC Barcelona verpflichtet wurde, bereitet sich mit dem Team im bayrischen Grassau auf die Saison vor.

Am Dienstagmorgen begann für Ludovit Reis (21) das Abenteuer Hamburger SV so richtig. Gemeinsam mit seinen neuen Teamkollegen reiste der vom FC Barcelona verpflichtete Niederländer ins Trainingslager nach Grassau in Bayern. "Ich musste mich etwas gedulden, aber es ist alles unter Dach und Fach und das freut mich. Es ist das erste Mal, dass ich die Jungs jetzt treffe. Sie haben mich sehr nett willkommen geheißen. Das sind ganz normale Menschen", sagte Reis, dessen Verpflichtung sich durch eine fehlende Unterschrift aus Spanien etwas länger hingezogen hat, als es der Mittelfeldspieler selbst und der HSV gedacht hatten.

Mehr zum Thema:

Deshalb griff der neue HSV-Profi selbst zum Telefonhörer und machte bei den Verantwortlichen in Barcelona auf nette Art und Weise ein wenig Druck. "Ich hätte gerne schon am Montag mit dem Team trainiert. Das ging leider nicht. Also habe ich dort angerufen, und denen gesagt, dass sie sich beeilen sollen. Jetzt bin ich hier und das ist das Wichtigste", sagte Reis mit einem Augenzwinkern.

Reis informierte sich bei van Drongelen über den HSV

Informationen über seinen neuen Arbeitgeber holte sich Reis bei Rick van Drongelen (22), der in diesem Sommer vom HSV zu Union Berlin gewechselt ist. "Er sagte mir, dass der HSV ein guter Club mit tollen Fans sei. Ich habe schon gesehen, dass Hamburg eine schöne Stadt ist mit einem tollen Verein ist, hier nette Menschen arbeiten", erklärte Reis.

Der neue Hoffnungsträger im HSV-Mittelfeld weiß, dass ein großer Druck auf ihm lastet. Vor ihm spielten schon diverse namhafte Landsleute in Hamburg. "Alle Namen kann ich jetzt nicht aufzählen, aber klar, ich weiß, dass Rafael van der Vaart hier gespielt hat. Es ist ein gutes Zeichen, dass es eine Verbindung zwischen den Niederlanden und dem Club gibt", so der 21-Jährige.

Der Niederländer will mit dem HSV in die Bundesliga

In den kommenden vier Jahren - Reis hat einen Vertrag bis 2025 unterschrieben - will der Niederländer seine eigene Geschichte in Hamburg schreiben. An ehrgeizigen Zielen mangelt es ihm dabei nicht. "Der HSV ist von seinen Möglichkeiten her ein Erstligaclub. Ich will irgendwann dort mit ihm spielen. Ich habe ein gutes Gefühl", sagte Reis

In den kommenden Monaten will sich Reis neben seinen Aufgaben auf dem Fußballplatz vor allem dem Deutschunterricht widmen. "Ich hatte Deutsch als ich jünger war und ich verstehe schon das meiste, nur mit dem Sprechen hapert es noch. In Barcelona hatte ich angefangen, Spanisch zu lernen. Aber ich werde Deutschunterricht nehmen und die Sprache lernen", verspricht der technisch versierte Profi.

Reis will an seinen Offensivfähigkeiten arbeiten

Im Trainingslager soll sich Reis möglichst schnell in die Mannschaft integrieren. Der lauf-und spielstarke Mittelfeldspieler, der sowohl auf der "Sechs" als auch auf der "Acht" spielen kann, soll eine Schlüsselrolle im System von Trainer Tim Walter (45) einnehmen.  "Ich möchte torgefährlicher werden. Daran werde ich im Training und in den Spielen arbeiten", erklärt der ehemalige Barcelona-Profi.

Zweitliga-Auftakt auf Schalke vor Zuschauern

Bis zu seinem Pflichtspieldebüt wird es noch etwas dauern. Immerhin kann sich Reis bei seinem ersten Zweitliga-Spiel für den HSV auf eine ungewohnt große Kulisse freuen. Der FC Schalke 04, am 23. Juli (20.30 Uhr) erster Gegner der neuen Saison, gab bekannt, dass für das Spitzenspiel bis zu 19.770 Zuschauern zugelassen werden. Aktuell gilt in Gelsenkirchen die Inzidenzstufe 1. Für diese sieht die Coronaschutzverordnung vom 24. Juni des Landes Nordrhein-Westfalens vor, dass die Stadien zu einem Drittel der regulären Stadionkapazität gefüllt werden dürfen.