Hamburg. Der HSV-Topstürmer hat eine entsprechende Ausstiegsklausel in seinem Vertrag. An Interessenten mangelt es nicht.

Verliert der HSV den nächsten Topstürmer nach nur einem Jahr? Robert Glatzel könnte den Club nach dem verpassten Bundesliga-Aufstieg noch in diesem Sommer verlassen. Möglich macht es eine Ausstiegsklausel: Wie dem Abendblatt bestätigt wurde, kann Glatzel noch bis einschließlich Juni gegen eine Ablöse von weniger als zwei Millionen Euro aus seinem eigentlich noch bis 2024 gültigen Vertrag herausgekauft werden. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

An Interessenten, die bereit wären, diese Summe auf den Tisch zu legen, mangelt es offenbar nicht. Mehrere Bundesligaclubs haben unterschriftsreife Angebote auf den Tisch gelegt, unter ihnen Union Berlin und Mainz 05. Bei den Rheinland-Pfälzern hatte Glatzel (28) bereits in der Rückrunde der Vorsaison leihweise gespielt. Vor einem Jahr war er schließlich für eine Million Euro von Cardiff City aus der zweiten englischen in die zweite deutsche Liga zum HSV gewechselt.

Verhindert der HSV Glatzels Wechsel mit einem neuen Vertrag?

Sportlich hat sich der Transfer unbedingt gelohnt. Glatzel stand in allen 34 Punktspielen in der Startelf, traf 22-mal und legte weitere vier Tore auf. Die Pokalsaison schloss er mit fünf Treffern in fünf Spielen sogar als bester Torschütze ab.

Steigt er nun über den Umweg Transfermarkt in die Bundesliga auf? Dort könnte Glatzel sich nicht nur sportlich neu beweisen, sondern auch deutlich mehr Geld verdienen. Allerdings ist auch vorstellbar, dass ihm der HSV neben dem Stammplatz eine vorzeitige Vertragsverlängerung samt Gehaltserhöhung anbietet.

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HSV-Stürmer Glatzel: Union wird's nicht

Mainz' Manager Christian Heidel scheint sich jedenfalls wenig Hoffnung zu machen, Glatzel zurückholen zu können. „Ich glaube, dass er beim HSV bleibt. Und selbst wenn nicht, gibt es nach seiner Saison sicher 15 große Vereine, die Interesse an ihm haben“, sagte er der „Bild“. Zu Union zieht es Glatzel nach Abendblatt-Informationen allerdings auch nicht.

Andere Bundesligaclubs scheinen da schon bessere Chancen zu haben. Wie auch immer die Entscheidung ausfällt: Sie soll spätestens am Freitag fallen. Am Mittwoch kehrt Glatzel aus dem Urlaub zurück, dann will er sich mit seiner Familie abschließend beraten.

Sollte er sich gegen den HSV entscheiden, hätte der Club zumindest Planungssicherheit. Glatzel ist der Spieler, den der Club wohl am schwersten ersetzen kann. Ähnlich dachte man allerdings vor einem Jahr auch, als sein Vorgänger Simon Terodde nach nur einem Jahr zum FC Schalke weiterzog. Dem Toptorjäger der 2. Bundesliga trauert in Hamburg inzwischen niemand mehr nach – Glatzel sei Dank.