Hamburg. Der kurzfristige Ausfall des Heimspiels gegen Erzgebirge Aue sorgte für Diskussionen. HSV lädt Gäste-Fans zum Museumsbesuch ein.

Am Sonnabendvormittag stand für die gesunden Profis des HSV eine Trainingseinheit auf der Anlage im Schatten des Volksparkstadions auf dem Programm. Nach dem kurzfristigen coronabedingten Ausfall der Partie gegen Erzgebirge Aue absolvierte die Mannschaft von Trainer Tim Walter bei schönstem Hamburger Frühlingswetter eine leichte Einheit.

Nicht dabei waren die positiv getesteten Moritz Heyer, Sebastian Schonlau, David Kinsombi, Sonny Kittel, Giorgi Chakvetadze, Faride Alidou und Manuel Wintzheimer. Welcher Spieler der am Freitagabend positiv gemeldete Fall war, ist bislang noch unklar. Im Vergleich zum Vortag waren auch Maximilian Rohr, Jonas Meffert und Anssi Suhonen nicht dabei. Die Talente Elijah Krahn und Luis Seifert haben bei der U19 des HSV Spielpraxis gesammelt.Am Morgen wurden die gesunden Profis noch einmal getestet. Die Testung fiel komplett negativ aus. Deshalb konnte die Trainingseinheit ohne Probleme steigen.

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HSV News: Nach Corona-Absage: Fans aus Aue konnten sich HSV-Stadion anschauen

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Bereits am Morgen hatten die Hamburger eine schöne Geste an die Gäste aus Aue gerichtet. Weil viele Fans bereits in der Hansestadt waren, hatte der HSV spontan entschieden, alle Anhänger, die ein Ticket für die Partie hatten, zu einer Stadionführung inklusive Museumsbesuch einzuladen.

Auch Hamburger Fans, die eine weite Anreise hatten, durften das Stadion besichtigen. "Damit ihr trotz Anreise nicht ohne Stadionerlebnis abreisen müsst, laden wir euch gegen Vorlage eures Tickets für die leider abgesetzte Partie zu einem kostenfreien Museumsbesuch und zu einer kostenlosen Stadionführung ein", twitterte der HSV. So bekamen die Fans zumindest ein wenig Stadionfeeling am Wochenende. Insgesamt 220 Fans - 100 davon aus Aue - nutzten dieses Angebot bis zum Nachmittag.

Aue-Trainer Dotchev erfuhr von Spielabsage im Bett

Die Mannschaft aus Aue war da schon wieder auf dem Rückweg in die Heimat. Um 9.30 Uhr hatte sich der Mannschaftsbus in Bewegung gesetzt. Die sehr kurzfristige Absage gefiel den Sachsen nicht. "Mich hat die Nachricht im Hotel im Bett erreicht. Unser Geschäftsführer Michael Voigt hatte mich telefonisch unterrichtet. Das ist alles sehr unglücklich gelaufen. Ich habe schlecht geschlafen. Wenn es am Donnerstag einen Antrag gibt, warum folgt dann erst am späten Freitagabend eine Entscheidung dazu? Wir hätten sehr gern gespielt, jetzt müssen wir es akzeptieren, wie es ist“, sagte Trainer Pavel Dotchev der "Bild".

Der ehemalige HSV-Profi ist über die Umstände der späten Absage ein wenig verwundert. Dotchev, so wirkt es, hat das Gefühl, dass der HSV die Absage mit Macht durchdrücken wollte, um nicht mit einem stark dezimierten Kader antreten zu müssen. Dabei war es die Deutsche Fußball-Liga (DFL), die das Spiel unbedingt steigen lassen wollte, um im Saisonendspurt nicht noch in Terminprobleme wegen möglicher Nachholspiele zu kommen. Doch der späte zusätzliche positive Test im HSV Kader führte dann doch zum Umdenken.  "Ich bin gespannt, wie viele Spieler der HSV am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag auf den Trainingsplatz bringen wird...“, sagte Aue-Trainer Dotchev, der davon ausgeht, dass die Partie in der ersten April-Woche nachgeholt wird.

HSV-Vorstand Boldt kann Frust über späte Absage verstehen

Beim HSV kann man den Ärger rund um die sehr späte Absage verstehen. "Klar, auch uns hat diese Hängepartie nicht gefallen. Daher sind wir ja auch frühzeitig auf alle Beteiligten zugegangen. Aber ich kann eben auch verstehen, dass die DFL sich an die Spielordnung und die darin festgeschriebenen Regeln halten muss", sagte Boldt.

Der 40-Jährige gab zum ersten Mal Einblick, wie es zu dem Ablauf der Ereignisse kam, nachdem am Freitagnachmittag noch davon ausgegangen wurde, dass die Partie stattfindet. "Wir hatten bereits zu Beginn der Woche ersten Kontakt zum Verband und zum Gesundheitsamt, weil sich nach dem ersten Fall und dem folgenden großen Infektionsgeschehen leider ein klarer Trend in unserem Kader und im Betreuerstab abzeichnete", sagte Boldt.

Als erster Spieler wurde Moritz Heyer positiv auf das Coronavirus getestet. Es war der Anfang eines großflächigen Ausbruchs im Kader. "Von diesem Moment an gab es eine Standleitung zwischen Frankfurt, den Hamburger Behörden und uns – und sehr viele Testungen. Am späten Freitagabend gab es in einer weiteren Testreihe, die in dem durch die DFL zertifizierten und uns zugeordneten Labor untersucht wurde, ein weiteres positives Ergebnis. Als dieses verifizierte Ergebnis übermittelt wurde, gab es die Bestätigung des Verbands", erklärte Boldt.

HSV hofft, dass man am Wochenende in Düsseldorf wieder spielen kann

Beim HSV hofft man, dass ab Montag die Vorbereitung auf die Partie bei Fortuna Düsseldorf wie geplant stattfinden kann. "Wir stehen im permanenten Austausch mit allen Beteiligten und hoffen, dass alle Fälle mild verlaufen und keine weiteren hinzukommen. Wir werden uns ab Montag mit der Vorbereitung unseres nächsten Spiels in Düsseldorf beschäftigen und hoffen, dass wir dieses Spiel regulär austragen können", so der HSV-Vorstand.