Hamburg. Die Bundesligahandballer mühen sich gegen Zweitligist Dresden in die zweite Runde. Die Zuschauer erleben ein unverhofftes Comeback.

Niklas Weller grinste, ballte die Hand zur Faust und klatschte erschöpft mit Positionspartner Manuel Späth ab, nachdem er den finalen Siebenmeter zum 30:25 (14:14)-Erstrundensieg des HSV Hamburg (HSVH) im DHB-Pokal gegen Zweitligist Elbflorenz Dresden verwandelt hatte. 600 Zuschauer in der Sporthalle Wandsbek waren trotz eines anfangs holprigen Auftritts des Aufsteigers zufrieden. „Man merkt, dass die Absprache teilweise noch Zeit benötigt“, resümierte Kapitän und Kreisläufer Weller, mit zehn Toren bester Werfer.

Die erste Überraschung hatte HSVH-Trainer Torsten Jansen schon vor Beginn der Partie parat. Der dänische Star-Linksaußen Casper Mortensen stand überraschend im Aufgebot. In der bisherigen Vorbereitung hatte der Neuzugang vom FC Barcelona wegen der Spätfolgen seiner Meniskusverletzung kein einziges Spiel für den HSVH absolviert, war nach seiner Rückkehr nach Hamburg erst vor wenigen Tagen ins Training eingestiegen.

Handball: HSVH lag mit drei Toren zurück

Während Rückraumschütze Finn Wullenweber (Adduktorenprobleme) wie erwartet nur auf der Tribüne Platz nehmen konnte, beorderte Jansen mit Jonas Maier, Jens Vortmann und Neuzugang Johannes Bitter drei Torhüter in den Kader.

Der nach fast sechs Jahren vom TVB Stuttgart zurückgekehrte Bitter dürfte sich sein persönliches Pflichtspieldebüt aber anders vorgestellt haben. Als der Keeper in der 13. Minute seine einzige Parade feierte, hatte er bereits sechsmal hinter sich greifen müssen. Zuvor hatte der HSVH bereits mit drei Toren zurückgelegen (2:5/9.).

Rote Karte gegen Dresdens René Zobel

Die Sachsen waren hochmotiviert, auch eine Rote Karte gegen Dresdens René Zobel (13.) tat ihrer aggressiven Deckung keinen Abbruch. Die erste Halbzeit blieb ausgeglichen – und Bitter bis zu seiner Auswechslung für Vortmann (10:10/22.) auch wegen der ausbaufähigen Abwehrarbeit wirkungslos. „Man hat gesehen, dass wir brutale Probleme bekommen, wenn wir zu lieb decken“, sagte Bitter.

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Wenige Minuten nach der Pause begann mit zwei Vortmann-Paraden (insgesamt vier) die stärkste Hamburger Phase. Erst verwandelte der für den unauffälligen Neuzugang Frederik Bo Andersen eingewechselte Linksaußen Thies Bergemann einen Gegenstoß zur erstmaligen Zweitoreführung (19:17/40.).

Die Hamburger Handballer siegten souverän

Dann feierte Mortensen sein Debüt, jagte kurze Zeit später unter dem lauten Jubel der Fans erstmals den Ball ins Netz (23:18/47.). Nachdem der starke Weller die erste Siebentoreführung (27:20/54.) herausgeworfen hatte, siegten die Hamburger souverän.

„Wir haben das eine oder andere Tor kassiert, das wir nicht kassieren dürfen. In der zweiten Halbzeit war es die Kombination aus aggressiver Abwehr und dem Torhüter“, sagte der am Ende zufriedene Coach.