Hamburg. Handballer zeigen am Tag vor dem Schiedsgerichtstermin, dass sie sportlich in Liga eins gehören. Vortmann pariert zwei Siebenmeter.

An diesem Donnerstag geht es für den HSV Hamburg (HSVH) um alles. Wenn um 11.30 Uhr die Schiedsgerichts-Verhandlung im Maritim-Hotel von Hannover-Langenhagen beginnt, steht die Existenz des gesamten Clubs auf dem Spiel. Nur wenn der HSVH doch noch die Lizenz für die kommende Saison der Handball-Bundesliga (HBL) erhält, hat der Profihandball in Hamburg eine Zukunft.

Vor dem Showdown vor Gericht waren Hamburgs Handballer am Mittwochabend noch mal auf vertrauterem Terrain aktiv. Gegen den ThSV Eisenach feierte das Team einen 33:28 (19:13)-Heimsieg, es war das letzte Heimspiel der Saison. Leif Tissier war mit acht Toren bester Hamburger Torschütze, Johannes Bitter und Jens Vortmann kamen im Tor zusammen auf zehn Paraden.

Handball: HSV Hamburg gegen Eisenach ohne Mortensen

Auch ohne Linksaußen Casper Mortensen (Achillessehnenprobleme) fanden die Gastgeber exzellent in die Partie, führten schnell mit vier Toren (5:1/8.). Eisenach, das für seine mitunter unkonventionellen Deckungsvarianten bekannt ist, verteidigte mal in einer sehr offensiven 4-2-Variante, mal klassisch in der 6-0-Aufstellung. Der HSVH fand aber immer wieder Lösungen, spielte sich auch häufig zu freien Wurfgelegenheiten durch.

Der ThSV, der den Klassenerhalt als Aufsteiger bereits sicher hat, lief einem konstanten Rückstand hinterher, weil auch auf der Torhüterposition bis zur Pause nur eine Parade von Mateusz Kornecki zustande kam. Rund zehn Minuten vor dem Seitenwechsel führte die fehlende Abstimmung der Gäste sogar so weit, dass sich Philipp Meyer und Dustin Kraus gegenseitig auf dem Feld anschrien und schubsten. Dem HSVH nutzt die Unstimmigkeiten gerne aus, setzte sich bis zur Pause auf 19:13 ab.

Neuntoreführung Mitte der zweiten Halbzeit

Auch nach dem Seitenwechsel behielt der HSVH seine große Angriffseffektivität, fast jeder Wurf war ein Treffer. Eisenach versuchte es nun auch mal mit den Ersatzkeepern Bastian Freitag und Matija Spikic, doch auch die bekamen kaum etwas zu fassen (27:18/43.).

Bei seinem letzten Heimspiel für den HSVH sorgte auch Torhüter Vortmann für Highlights, parierte zwei Siebenmeter. Eisenach war spürbar genervt, reagierte mit überharten Zweikämpfen. Insbesondere HSVH-Spielmacher Leif Tissier wurde immer wieder hart angegangen, die 3669 Zuschauer reagierten mit lauten Pfiffen. Fünf Minuten vor Schluss war Eisenach zwar noch mal auf vier Tore dran, wirklich spannend wurde es aber nicht mehr.

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Im Anschluss an die Partie verabschiedete der HSVH in Dani Baijens (zu Paris St. Germain), Thies Bergemann (Ziel unbekannt), Jens Vortmann (Karriereende), Dino Corak (Ziel unbekannt), Martin Risom (Ziel unbekannt), Max Niemann, Alexander Pinski und Lennard Benkendorf (alle drei zum TSV Ellerbek) acht Spieler.

Am Sonntag (16.30 Uhr) folgt ein letztes Auswärtsspiel bei HBW Balingen-Weilstetten – ob es danach noch zu einem Wiedersehen kommt, entscheidet sich aber an diesem Donnerstag in Hannover.