Hamburg. Hamburgs Bundesligahandballer reagieren auf die schwere Knieverletzung von Andreas Magaard. Die Verhandlungen dauerten mehrere Tage.
Am Ende zog es sich doch etwas länger als geplant hin. Obwohl Dino Corak bereits am Mittwoch bei den Bundesligahandballern des HSV Hamburg (HSVH) einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben hatte, dauerte es bis zum späten Donnerstagnachmittag, bis der Transfer auch offiziell vermeldet wurde. Mit dem Zweitligisten TV Großwallstadt, bei dem Corak seinen bis Sommer 2026 laufenden Vertrag auflöste, mussten noch letzte Details geklärt werden.
Zu den Ablösemodalitäten zählen unter anderem ein Freundschaftsspiel, das der HSVH beim TVG bestreiten wird. Eine darüber hinausgehende Ablösesumme ist wahrscheinlich, aber nicht genauer bekannt. „Der Markt ist im Winter immer sehr schwierig“, sagt Geschäftsführer Sebastian Frecke, „und deshalb freut es uns umso mehr, dass es im Rahmen unserer Möglichkeiten umsetzbar war, Dino sofort zu uns zu holen.“
Handball: HSV Hamburg suchte Ersatz für Andreas Magaard
Bereits vor einigen Tagen hatte Frecke beim Zweitliga-Siebten angefragt, ob ein kurzfristiger Transfer des TVG-Kapitäns möglich sei. Die Hamburger hatten nach den Kreuzbandrissen von Dominik Axmann und Andreas Magaard insbesondere hinten im Mittelblock große Personalnot, Niklas Weller war zuletzt der einzige fitte Profi-Kreisläufer. Weil Großwallstadt mit 20:16 Punkten in der Rückrunde weder in Richtung Aufstieg etwas erwarten, noch in Richtung Abstieg etwas befürchten muss, ließ der Club seinen Leistungsträger nun ziehen.
Corak (1,93 Meter, 104 Kilogramm), der in der Hinrunde 70 Zweitligatore (81 Prozent Wurfquote) warf, wäre im kommenden Sommer zunächst ohne Verein, wenn der HSVH nicht mit ihm verlängern sollte. Dieses Risiko geht der Kroate vor der wohl einmaligen Chance, in der Bundesliga zu spielen, jedoch ein. Zumal eine Rückkehr in die Zweite Liga im Sommer wohl aber kein Problem darstellen würde.
Corak: „Letzten Tage ein Wechselbad der Gefühle“
„Natürlich waren die letzten Tage für mich ein Wechselbad der Gefühle, weil ich meine Mannschaft beim TVG nach sechseinhalb Jahren und als Kapitän nun während der Saison verlassen muss. Aber die vielleicht einmalige Chance, jetzt sofort nach Hamburg zu wechseln, wollte ich unbedingt ergreifen. Ich bin sehr dankbar für die Zeit beim TVG, und Großwallstadt ist und bleibt meine Heimat“, sagt Corak, der am Sonnabend direkt mit ins Trainingslager nach Fuerteventura (Spanien) reisen wird.
- HSV Hamburg ohne Jacob Lassen ins Trainingslager
- HSV Hamburg will Magaard-Ersatz aus der Zweiten Liga
- Handball-Experte: HSV Hamburg hat genug Qualität für Klassenerhalt
In Großwallstadt spielte er zuletzt mit dem Ex-Hamburger Finn Wullenweber zusammen. „Stulle hat mir über den Verein, das Umfeld und die Mannschaft nur Top-Sachen erzählt“, berichtet Corak, der Hamburg bereits weit vor dem Wechsel gemeinsam mit Wullenweber besucht hatte. „Hamburg ist für mich die schönste Großstadt Deutschlands, auch wenn es hier bislang sehr kalt ist und ich mich noch an die großen Distanzen gewöhnen muss.“