Hamburg. Die neuen Spieler sorgen für mehr Qualität, doch der Coach tritt nach dem Sieg gegen den Bergischen HC auf die Euphoriebremse.

Die Pressekonferenz war schon beendet, als Torsten Jansen kurz vor der Verabschiedung einen Satz sagte, der aufhorchen ließ. Mit 33:23 (15:11) hatte sein HSV Hamburg (HSVH) den Bergischen HC gerade nach Hause geschickt, dabei den höchsten Sieg seit dem Aufstieg in die Handball-Bundesliga im vergangenen Jahr gefeiert, als der Trainer auf das Auswärtsspiel bei Rekordmeister Kiel zu sprechen kam. „Das wird ja ein leichtes Ding“, sagte Jansen über den Nordkracher am 2. Oktober.

HSV Hamburg: Trainer warnt vor Selbstzufriedenheit

Seine Stimme war staubtrocken, die Ironie aber bis in die letzte Reihe des Presseraums zu spüren. Jansens Botschaft war klar: Bloß nicht durchdrehen. Die Lobeshymnen, die sich seine Mannschaft in den 60 Minuten zuvor erarbeitet hatte, passten ihm nicht. Nicht, weil sie der HSVH nicht verdient hätte. Jansen hasst kaum etwas mehr, als Selbstzufriedenheit nach dem fünften Spieltag.

„Ob ich jetzt irgendwelche Prognosen stelle, interessiert keine Sau“, sagte der Trainer angesprochen auf den guten Ligastart mit 6:4 Punkten und Tabellenplatz neun. Festhalten lässt sich, dass die Neuzugänge das Team entscheidend verstärkt haben.

Insbesondere Rückraumschütze Jacob Lassen (27/Dänemark) und Spielmacher Dani Baijens (24/Niederlande) überzeugen, verleihen dem Angriff mehr Qualität und Variabilität. Bleibt der Kader von weiteren Verletzungen verschont – mit Spielmacher Leif Tissier (22/Sprunggelenk) und Kreisläufer Andreas Magaard (24/Knie) fallen zwei Akteure des ohnehin schon verkleinerten Kaders noch mindestens einen Monat aus –, dürfte das Ziel Klassenerhalt schnell erreicht werden. „Das war für jeden einzelnen ein Wachrüttler. Jeder ist in der Verantwortung“, sagte Jansen über die Verletzten.

Mortensen freut sich auf Derby in Kiel

Linksaußen Casper Mortensen, mit elf Toren bester Werfer gegen den BHC, ist bisher besonders zufrieden. „Bis jetzt läuft es sehr gut. Wenn es vier Sekunden vor Schluss gegen Flensburg anders läuft, könnten es sogar 7:4 Punkte sein“, sagte der Däne, ehe auch er auf Kiel zu sprechen kam: „Das wird wirklich schwierig. Aber wir sind gut drauf. Mal gucken...“

Handball-Bundesliga, Spiele vom Donnerstag: Gummersbach – Stuttgart 29:24, Leipzig – Erlangen 32:29, Berlin – Hamm 37:26.