Hamburg. Die Bundesliga-Handballer erfahren beim souveränen 33:23 in der Barclays Arena so gut wie keine Gegenwehr. Mortensen bester Werfer.

Johannes Bitter grinste entspannt, scherzte mit seinem Ersatzmann Ivan Budalic und applaudierte, da war die Partie des HSV Hamburg (HSVH) gegen den Bergischen HC noch nicht einmal beendet. Spannend war es jedenfalls nicht mehr, mit 33:23 (15:11) schlugen Hamburgs Bundesliga-Handballer desaströse Rheinländer. Bester HSVH-Werfer war Linksaußen Casper Mortensen (elf Tore). „Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs, wie sie das trotz der Ausfälle gelöst haben“, lobte Cheftrainer Torsten Jansen nach dem höchsten Bundesligasieg seit dem Wiederaufstieg im vergangenen Jahr.

HSV Hamburg: Überschaubares Niveau, überschaubare Kulisse

In Abwesenheit von Spielmacher Leif Tissier (Innenbandriss im Sprunggelenk) stand Spielertrainer Lukas Ossenkopp erstmals im Kader. Der 29-Jährige darf bis zu vier Bundesligapartien mit seinem Spielerpass des Hamburger Handball-Verbands absolvieren, ehe ihm der HSVH einen Profivertrag geben muss. Das Niveau der Partie war zu Beginn ähnlich überschaubar wie das Zuschauerinteresse. Gerade einmal 2623 Fans waren in die 13.000 Menschen fassende Barclays Arena gekommen.

HSVH-Torwart Bitter spürte, dass die Spannung in der Mannschaft anfangs auf dem Niveau eines Trainingsspiels war, und fauchte dagegen an. Das weckte die Hausherren, die offensiver deckten und nach mehreren „Steals“ mit vier Toren in Führung lagen (10:6/18.).

Hinten hielt Bitter stark und sammelte während der Angriffe seines Teams seelenruhig Konfettischnipsel auf. Einen Ausrutscher wollte sich der HSVH weder während des Spiels noch in Bezug auf das Ergebnis leisten. Kapitän Niklas Weller, dem zum wiederholten Mal mit zwei Zweiminutenstrafen bereits nach 20 Minuten die Rote Karte drohte, kam nach dem Seitenwechsel nur noch im Angriff zum Einsatz.

HSVH-Torhüter Johannes Bitter trifft ins Tor

Die Gäste – die selbst ernannten „Bergischen Löwen“ – erinnerten eher an Katzenbabys. Zu Streicheleinheiten ließ sich der HSVH allerdings nicht verleiten, bestrafte die Bergischen, deren Auftritt ein einziges Leistungstal war, zu Beginn des zweiten Durchgangs mit kompromisslosem Tempospiel und präzisen Abschlüssen. In der 42. Minute traf sogar Bitter ins leere Tor der Gäste, es war die bis zu diesem Zeitpunkt höchste Führung (24:14). Der BHC ergab sich. Als Mortensen wieder einmal einen Tempogegenstoß auf das verwaiste Gästetor lief, jubelte der Däne bereits, bevor er den Ball lässig versenkte.

Nach 53 Minuten und zwölf Paraden war Bitters Arbeitstag beendet, unter dem Applaus der Fans ließ sich der 40-Jährige auf der Bank nieder, so dass sich auch Budalic noch etwas bewegen – und ebenfalls ein Tor erzielen durfte.

Tore HSVH: Mortensen 11 (1 Siebenmeter), Baijens 7, Lassen 6, Weller 2, Valiullin 2, Andersen 2, Axmann 1, Bitter 1, Budalic 1.
Tore BHC:
Beyer 6 (3 Siebenmeter), Stutzke 3, Persson 3, Arnesson 2, Babak 2, Weck 2, Blazejewicz 2, Gunnarsson 1, Nothdurft 1, Nikolaisen 1.Schiedsrichter: Jansen/Hellbusch. Strafminuten: 8/6. Zuschauer: 2623.