Leipzig. Beim 23:22 Sieg in Leipzig siegte der HSVH in letzter Sekunde. Sorgen um Spielmacher Leif Tissier.

Die Dramaturgie eines Handballspiels kann oft anhand der letzten paar Minuten erzählt werden, beim Bundesligaspiel des HSV Hamburg (HSVH) in Leipzig genügten dafür die letzten zwölf Sekunden. 22:21 führten die Hamburger, als Dominik Axmann den Ball aus sechs Metern an den Pfosten knallte, der Leipziger Simon Ernst im Gegenzug zum Ausgleich traf, und dann HSVH-Spielmacher Dani Baijens von der Mittellinie losstürmte, drei Gegenspieler abschüttelte und gerade noch rechtzeitig vor Ertönen der Schlusssirene aus neun Metern den Ball zum 23:22 (13:12)-Siegtreffer in den rechten oberen Torwinkel schleuderte.

Leipzig protestierte gegen späten Siegtreffer des HSVH

Als sich die Proteste der Leipziger, die Spielzeit sei bereits abgelaufen gewesen, als unbegründet erwiesen, durfte gejubelt werden. Mit ihrem zweiten Saisonsieg haben sich die Hamburger in ihrer zweiten Bundesligasaison in die Mitte der Tabelle geworfen. „Das war letztlich ein verdienter Erfolg, selbst wenn er am Ende glücklich zustande kam“, meinte Torhüter Johannes Bitter, „wir haben über die gesamten 60 Minuten fast immer geführt, hätten den Sieg schon vorher klarmachen können.“

Mit zehn Paraden war der 40-Jährige vor 3545 Zuschauenden in der Leipziger Quarterback Immobilien Arena erneut der Rückhalt der Hamburger in einer Begegnung, die von zwei starken Abwehrreihen und zwei guten Torhüter geprägt wurde.

HSVH-Spielmacher Tissier knickte unglücklich um

Dennoch reisten die Hamburger mit Sorgen zurück. Spielmacher Leif Tissier knickte in der 45. Minute ohne gegnerische Einwirkung mit dem linken Fuß um, humpelte vom Spielfeld und hat am heutigen Montag einen Termin bei Mannschaftsarzt Prof. Michael Hoffmann in der Asklepios Klinik St. Georg. Nächster Gegner ist am Donnerstag (19.05 Uhr/Barclays Arena) der Bergische HC.

Tore HSV Hamburg: Weller 6, Mortensen 5 (4 Siebenmeter), Lassen 5, Bo Andersen 3, Axmann 2, Tissier 1, Baijens 1.