Hamburg. Der Kreisläufer des HSV Hamburg spricht über sein Karriereende, Nationalmannschaftskapitän Johannes Golla über die Champions League.

Den 12. Juni hat Manuel Späth dick im Kalender markiert. Nach 16 langen Jahren bestreitet der Kreisläufer des HSV Hamburg (HSVH) beim TBV Lemgo Lippe die letzte Partie seiner Profihandballkarriere. „Ich wollte immer dann aufhören, wenn ich der Mannschaft noch helfen kann“, sagt der zwei Meter große Abwehrspezialist, als er im Abendblatt-Podcast „Auszeit HSVH“ zu Gast ist. Nach dann insgesamt 502 Bundesligaspielen, vier EHF-Pokalsiegen mit Frisch Auf Göppingen sowie einem Auslandsjahr beim portugiesischen Topclub FC Porto soll im Sommer Schluss sein.

„Wenn mir jemand bei meinem ersten Bundesligaspiel gesagt hätte, dass es irgendwann 500 Spiele sind, hätte ich erst mal rechnen müssen, wie lange ich dafür spielen muss. Das ist schon sensationell“, sagt Späth, der direkt nach dem Spiel in Lemgo mit Ehefrau Vanessa und den beiden Töchtern Nora (5) und Dahlia (2) einen zweimonatigen Campingurlaub in Skandinavien geplant hat. Die Familie war es auch, die Späth zum Aufhören bewogen hat – Nora wird in diesem Jahr eingeschult.

HSVH: Jansen von Entscheidung überrascht

In Esslingen am Neckar hat die junge Familie ein Haus, ab September beginnt der 36-Jährige als hauptberuflicher Geschäftsführer beim SSV Esslingen, der mit seiner Wasserballabteilung in der Bundesliga aktiv ist. „Wir haben gemerkt, dass wir gerne wieder nach Hause gehen würden. Unsere Familie lebt dort, vor den zwei Jahren in Porto und Hamburg waren wir unser ganzes Leben lang dort“, erzählt Späth.

Die Entscheidung für das Karriereende reifte kurz vor der Winterpause, Trainer Torsten Jansen sei durchaus „überrascht“ gewesen, als er ihm von seinem Entschluss in einer ruhigen Minute im Kraftraum berichtete. Dass der HSVH mit dem Ex-Nationalspieler eigentlich noch ein Jahr verlängern wollte, machte die Entscheidung nicht einfacher. „Es macht nach wie vor richtig viel Spaß. Ich hätte mir gut vorstellen können, ein Jahr dranzuhängen“, sagt Späth, der in seinen 16 Jahren lediglich ein Spiel wegen einer Verletzung verpasst hatte – ausgerechnet in den letzten Wochen der Karriere Ende April in Flensburg.

„Es hat nichts gepasst, das muss man so sagen"

Den Bandscheibenvorfall habe er mittlerweile wieder „ganz gut im Griff. Ich habe ein paar gute Übungen, die mir bis zum Saisonende helfen“, sagt Späth, auf den unter anderem noch das Highlight gegen Fast-Meister SC Magdeburg am Sonntag (16.05 Uhr/Sky) in der Sporthalle Hamburg wartet. Bei seinem Jugendclub HSG Ostfildern will er vom Sommer an noch in der fünften Liga aktiv bleiben.

In ganz anderen Sphären bewegt sich Nationalmannschaftskapitän Johannes Golla, der mit der SG Flensburg-Handewitt an diesem Donnerstag (18.45 Uhr/DAZN) beim FC Barcelona antritt. Im Viertelfinalrückspiel der Champions League muss die SG vier Tore beim amtierenden Titelträger aufholen. „Es hat nichts gepasst, das muss man so sagen. Wir haben einfache Fehler gemacht, die von Barcelona sofort bestraft wurden“, erinnert sich der Kreisläufer bei „Auszeit HSVH“ an das 29:33 im Hinspiel.

THW tritt gegen Paris St.-Germain an

Dass das brisante Nordderby gegen den THW Kiel am Sonntag (14 Uhr/Sky) bereits im Hinterkopf ist, bestreitet Golla nicht: „Man merkt schon ein paar Tage vorher, dass die Stadt elektrisiert ist“, sagt er. Neben dem Kampf um Platz zwei und die Qualifikation für die Königsklasse gehe es auch um das Prestige. „Dazu kommt, dass wir im Hinspiel eine schlechte Leistung gezeigt haben und noch etwas gutzumachen haben.“

Auch der THW tritt an diesem Donnerstag (20.45 Uhr/DAZN) in der Champions League gegen Paris St.-Germain (Hinspiel 30:30) an. „Wir sind in beiden Spielen nicht der Favorit, werfen aber alles rein“, sagt Golla über die Duelle mit Barcelona und Kiel. „Wir haben diese Saison aber schon öfter gezeigt, dass es unsere Stärke ist, Rückschläge wegzustecken und auf den Punkt da zu sein.“

HSVH-Kreisläufer Thore Feit (19) hat seinen Vertrag bis Sommer 2023 verlängert.