Hamburg. Hamburgs Handballer halten phasenweise auch mit den Topteams der Bundesliga mit. Das hat seine Gründe.

Wenn Torsten Jansen sein Team an diesem Dienstag zur neuen Trainingswoche im Volkspark begrüßt, stehen die Spieler des HSV Hamburg (HSVH) vor einer vollkommen neuen Situation. Erstmals in der Saison gilt der Aufsteiger vor einem Spiel in der Handball-Bundesliga nicht als Außenseiter. Mit Schlusslicht GWD Minden wartet am kommenden Sonntag (16 Uhr, Sporthalle Hamburg) ein Gegner, den der Tabellensiebte nicht nur besiegen kann, sondern nach dem starken Saisonstart mit 7:7 Punkten auch besiegen muss.

Selbst bei der 27:33-Niederlage gegen den übermächtig scheinenden Vizemeister SG Flensburg-Handewitt bewies der HSVH am Sonntag, dass er über weite Strecken der Partie mithalten kann. Gegen die Europapokalanwärter Frisch Auf Göppingen (27:28) und DhfK Leipzig (27:27) war das Jansen-Team auf Augenhöhe, gegen die Rhein-Neckar Löwen gab es sogar einen beeindruckenden 32:27-Sieg. Die HSG Wetzlar – ebenfalls keine Laufkundschaft – wurde mit 31:23 ebenso souverän besiegt wie Abstiegskandidat TVB Stuttgart (34:27).

HSV Hamburg ist kein Abstiegskandidat

„In den letzten Spielen hat man gesehen, dass wir den Gegnern zumeist auf Augenhöhe begegnen. Es ist gut zu wissen, dass wir uns nicht verstecken müssen“, sagt Rückraumspieler Jan Forstbauer. Dass der HSVH nicht zur Kategorie Minden oder Stuttgart zählt, die beide schon klare Pleiten einstecken mussten, liegt einerseits an den Entwicklungssprüngen von Spielern der vergangenen Aufstiegssaison, andererseits aber auch an Verpflichtungen von Ausnahmekönnern wie Keeper Johannes Bitter, Linksaußen Casper Mortensen oder Abwehrspezialist Manuel Späth.

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Auch wenn HSVH-Coach Jansen vor dem Spiel gegen Minden weiterhin von „Abstiegskampf pur“ spricht, weiß er nach den ersten sieben Spielen ganz genau, dass sein Team das Potenzial für einen Platz im sicheren Mittelfeld hat. „Das ist ein ganz anderer Gegner als Flensburg und eine andere Erwartungshaltung. Das müssen die Jungs auch wissen. In dem Spiel sind wir nicht der Underdog“, sagt Jansen. „Da geht es darum, wie wir diese Rolle im Kopf im Vorfeld und auf dem Spielfeld verarbeiten.“