Hamburg. Der Zweitligakader des HSV Hamburg steht. Alle auslaufenden Verträge werden verlängert. Kurzarbeit könnte jedoch ausgeweitet werden.

Nach dem Saisonhighlight der abgebrochenen Spielzeit wird Kapitän Niklas Weller im jüngsten Videomitschnitt des Handball Sport Vereins Hamburg (HSVH) befragt. „Dieses letzte Heimspiel und der Sieg gegen Bietigheim gehört ganz sicher dazu“, antwortet der 27 Jahre alte Kreisspieler: „Jeder einzelne Spieler hat überragend gespielt. So lässt es sich dann doch eher in die Zwangspause gehen. Wenn schon, dann mit einem positiven Gefühl.“

Auf dieses Gefühl aus dem März, auf das Wissen, mit einer jungen Mannschaft einen Favoriten wie die SG BBM Bietigheim (34:28) niederringen zu können, wird die Mannschaft auch in der kommenden Spielzeit zurückgreifen müssen. Denn das Team von Trainer Torsten Jansen (43) bleibt unverändert zusammen. „Wir werden auf eine eingespielte Truppe setzen“, sagt der Coach. Ein Satz, den zuletzt zahlreiche Zweitligisten zu Protokoll gaben.

HSVH: Kein externer Neuzugang zum Trainingsstart

Wegen der unsicheren Etatplanung in der Corona-Krise geht derzeit kein Club auf große Personalsuche. Auch beim HSVH wird es bis zum Trainingsstart am 5. August keinen externen Neuzugang geben. Mit den Spielerabgängen von Oldie Blazenko Lackovic (39), der weiterhin als Co-Trainer fungiert, und Kreisläufer Marius Fuchs (28/Ziel unbekannt) reduziert sich der Kader des Tabellenachten im dritten Zweitligajahr auf 17 Mann. Jede Position bleibt doppelt besetzt.

Die Rückraumspieler Jan Forstbauer (28) und Jan Kleineidam (21), Außen Pelle Fick (20) und der erst im Februar verpflichtete Torhüter Jonas Maier (26), deren Verträge allesamt zum 30. Juni endeten, erhalten neue Papiere. Wegen der derzeit geltenden Kurzarbeit im Club müssen die Neuverträge von der Bundesagentur für Arbeit freigegeben werden. Prominentester Rückkehrer wird nach seiner Winterleihe zur SG Flensburg-Handewitt der Rückraumrechte Jens Schöngarth (31).

Maier erhält einen Vertrag bis 2022

„Ich empfinde es als Vertrauensbeweis, dass der Verein langfristig auf mich setzt“, sagt Schlussmann Maier, der im Tausch mit Aron Edvardsson (30) aus Bietigheim kam. Drei Spiele und 30 Paraden genügten dem langjährigen Erstligaprofi (Stuttgart, Lemgo), um die Verantwortlichen von sich zu überzeugen. Maier erhält einen Vertrag bis 2022 mit Option auf ein weiteres Jahr. „Es passt in Hamburg für mich. Auch wenn unsere Kennenlernphase abrupt endete“, sagt der Badener, der in Hamburg mittlerweile das Hotel gegen einen Umzug in die eigene Wohnung getauscht hat.

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Angesichts der Spielbetriebskosten unter Hygieneeinhaltung und der zu erwartenden Einnahmeverluste aus Ticketing und Sponsoring erwägt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke, die bis Ende Juli beantragte Kurzarbeit bis zum Ligastart im Oktober entsprechend der Trainingsumfänge zu verlängern.

Ob es weitere Gehaltsverzichte oder Abgänge geben wird, will Frecke erst beurteilen, wenn der (reduzierte) Etat steht. Für Jonas Maier war es selbstverständlich, „dass ich auf einen gewissen Teil meines Gehalts verzichte. Der Verein ist unser Arbeitgeber, und ich will auch künftig einen sicheren Arbeitsplatz haben.“

Der Erstligavierte TSV Hannover-Burgdorf verzichtet aus finanziellen und gesundheitlichen Gründen auf den Startplatz im Europapokal. Möglicher Nachrücker wäre die MT Melsungen.