Hamburg. Sebastian Frecke will Hamburgs Zweitliga-Handballer wachrütteln – und muss parallel auch das “Worst-Case-Szenario“ bedenken.

Die Zahlen sind alarmierend, der Abwärtstrend belegt: Die 28:32-Niederlage beim Dessau-Roßlauer HV war für die Zweitligahandballer des HSV Hamburg die dritte Pleite in diesem Jahr. Lediglich zwei Siege aus den letzten acht Spielen stehen für den Tabellen-14. zu Buche, die vergangenen vier Auswärtsspiele gingen in Serie verloren. Vor dem Heimspiel am kommenden Sonntag (15 Uhr, Sporthalle Hamburg) gegen den HC Elbflorenz aus Dresden, dem Liga-17., wird der Ton beim HSVH rauer.

„Einige scheinen noch nicht verstanden zu haben, wie ernst die Lage im Abstiegskampf ist“, klagt Geschäftsführer Sebastian Frecke, den der Leistungsabfall des Teams derzeit stark umtreibt. Kein Spiel vergeht, in dem die Aufstiegsmannschaft nicht minutenlang ohne eigenes Tor bleibt, während der Gegner davonzieht.

Drittliga-Meldung bis zum 1. April

„Aktuell müssen wir uns auch mit dem Worst-Case-Szenario des Zweitligaabstiegs beschäftigen“, sagt Frecke. Auf dem Feld und auf dem Papier. Die Zweitligalizenz für die kommende Saison ist fristgerecht am Freitag eingereicht worden, eine Bankbürgschaft von 20.000 Euro ist hinterlegt. „Aber wir müssen zweigleisig planen“, sagt Frecke, „alles andere wäre nicht professionell.“ Die Meldung zur Dritten Liga muss bis zum 1. April beim Deutschen Handball-Bund hinterlegt werden.

Zehn HSV-Verträge laufen aus

Seinen groben Etat 2019/20 kennt Frecke also schon, sein Personal noch nicht. Zehn Verträge laufen beim HSVH im Sommer aus, darunter sind Co-Ka­pitän Niklas Weller (25), Spielmachertalent Leif Tissier (19) oder die Rückraumrechten Jan Forstbauer (26) und Kevin Herbst (24). „Wir haben mit allen die Situation ausgelotet“, sagt der Geschäftsführer. Zum einen sei die sportliche Per­spektive entscheidend, zum anderen die berufliche Zukunft einiger Spieler. „Fakt ist“, so Frecke, „auf einzelnen Positionen werden wir uns verändern.“ Ende des Monats könnten erste Entscheidungen bekannt gegeben werden. Auch potenzielle Neuzugänge hätten bereits zugesagt, „allerdings nur für die Zweite Liga“.

Insofern ist es Zeit, am Sonntag die sportliche Talfahrt zu stoppen.