Lübbecke/Kiel. Trotz Krankheit reiste der Chefcoach zum Auswärtsspiel seines Teams nach Lübbecke. Bei den Spielern kam Bieglers Zeichen gut an.

In der schwersten wirtschaftlichen Krise ihrer Geschichte setzen die HSV-Handballer ihren sportlichen Höhenflug unbeirrt fort. Der insolvente Bundesligaclub setzte sich am Mittwochabend beim Tabellenletzten TuS N-Lübbecke mit 30:27 (14:11) durch und rückte dank des sechsten Sieges nacheinander auf den vierten Tabellenplatz vor.

„Die Jungs haben einen tollen Job gemacht“, sagte Trainer Michael Biegler. Er war kurzfristig aus Polen angereist, wo er das Team des Gastgebers auf die EM im Januar vorbereitet. „Das hat diese Mannschaft einfach verdient, auch wenn ich krank bin“, sagte Biegler, „sie hat diese Aufgabe hier allerdings selbst gelöst.“

Wer coacht den HSV gegen Göppingen?

Für Adrian Pfahl war der Überraschungsbesuch seines Trainers „ein zusätzlicher Motivationsschub“. Der Halbrechte wird am Sonntag (15 Uhr, Barclaycard-Arena) sein letztes Spiel für die Hamburger bestreiten, bevor er zum Gegner Frisch Auf Göppingen wechselt.

Ob Biegler dann erneut auf der Trainerbank Platz nimmt, ließ er offen. Sollte er fehlen, würde das Team von Geschäftsführer Christian Fitzek betreut werden. Im Januar wird ihn dann, so viel ist zumindst sicher, der Verbandstrainer und frühere HSV-Profi Adrian Wagner in Hamburg vertreten.

Im Bundesliga-Spitzenspiel entzauberte Titelverteidiger THW Kiel die Rhein-Neckar Löwen mit 31:20 (12:9) und rückte bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer heran. Garant des Erfolgs war der frühere HSV-Spielmacher Joan Cañellas mit acht Toren. Löwen-Rechtsaußen Patrick Groetzki erlitt eine Wadenverletzung und droht wie bereits Kapitän Uwe Gensheimer für die EM auszufallen.

Tore, Lübbecke: Langhans 8, Remer 8 (5 Siebenmeter), Schagen 5 (1), Pieczkowski 2, Suton 2, Borozan 1, Lazovic 1; HSV: Damgaard 7, Brozovic 6, Pfahl 5, Lindberg 4, Nenadic 3, Schmidt 3 (2), Schröder 2. Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Barleben/Irxleben). Zuschauer: 2363. Zeitstrafen: 2; 3.