Hamburg. Mäzen Andreas Rudolph lässt die Profis nach einem Geldgipfel weiter zappeln. Nicht nur Trainer Michael Biegler ist enttäuscht.
Eigentlich sollte es am Montag ein launiger, unbeschwerter Trainingsnachmittag mit 50 geladenen Fans werden. Doch die Stimmung unter den HSV-Handball-Profis war gedrückt, als sie mit 30-minütiger Verspätung unter Applaus das Parkett der Volksbank-Arena betraten.
Der Grund: Die Situation des finanziell schwer angeschlagenen Bundesligafünften hat sich zu Wochenbeginn noch einmal verschärft. Mäzen und Hauptsponsor Andreas Rudolph hatte nach Informationen der „Bild“-Zeitung spontan zu einer Krisensitzung geladen. Der 60-Jährige traf sich mit Teilen der Mannschaft sowie Geschäftsführer Christian Fitzek zu einem Geld-Gipfel.
Und es waren wieder mal schlechte Nachrichten, die Rudolph der Runde unterbreitete. Der Medizin-Unternehmer stellt vorerst kein neues Geld zur Verfügung. Weitere Gespräche sollen aber folgen. Ein Paukenschlag, der die Sorgenfalten der Profis und Mitarbeiter noch tiefer werden lässt. Klar ist: Ohne eine erneute finanzielle Unterstützung Rudolphs droht dem HSV Handball das Aus in der Bundesliga. Der Verein hat Verbindlichkeiten in Millionenhöhe, bis Ende des Monats fordern mehrere Gläubiger Lösungen.
Topspiel gegen Berlin als Ablenkung
Noch immer warten die Profis des Champions-League-Siegers von 2013 auf zwei Monatsgehälter. Auch die Angestellten der Geschäftsstelle haben ihr November-Salär noch nicht auf dem Konto. Trainer Michael Biegler zeigte sich nach der neuerlichen Hiobsbotschaft enttäuscht. „Alle hatten auf ein positives Ergebnis gehofft“, sagte der Coach, der mit seinem Team an diesem Mittwoch (20.15 Uhr, Barclaycard-Arena, live auf Sport1) auf die Füchse Berlin (6.) trifft.
Das Topspiel soll als Ablenkung für die schwierige Situation dienen. „Wir wollen die beiden vergangenen Auswärtssiege noch einmal toppen. Unsere Fans sind extrem wichtig und helfen uns sehr“, sagte Biegler.