Kassel/Hamburg. Die Hamburger verbessern sich mit dem Sieg gegen MT Melsungen auf Rang fünf. Jetzt geht es um einen Platz im Europapokal.
Unmittelbar nach dem Schlusspfiff wurde es turbulent in der Kasseler Rothenbach-Halle: Eine Plastikflasche war von der Bank der HSV-Handballer beim Jubel versehentlich Richtung Zuschauer geflogen, und als Betreuer Mirko Großer über die Absperrung kletterte, um sie zu holen, kam es zum Handgemenge. Doch das löste sich rasch auf, und dann konnten sich die Hamburger den schönen Dingen zuwenden: der Feier eines weiteren, jedenfalls in der Deutlichkeit unverhofften Siegs. Mit 31:24 (16:11) gewann die Mannschaft von Trainer Michael Biegler bei der MT Melsungen und verbesserte sich in der Tabelle zumindest bis Sonntag auf den fünften Platz, unmittelbar hinter den Hessen.
„Ich bin sehr glücklich, dass sich die Mannschaft in dieser Weise präsentiert hat“, sagte Biegler. Erstmals hatte er in einem Spiel die 5-1-Deckung gewählt, mit Drasko Nenadic als vorgezogenem Abwehrspieler. Ein Überraschungseffekt, der seine Wirkung nicht verfehlte. „Der Trainer hat uns hervorragend vorbereitet“, sagte Torjäger Hans Lindberg, „das war der zweite unglaubliche Sieg nach dem in Wetzlar am Freitag“. Der Mannschaft sei es erneut gelungen, die prekäre finanzielle Lage des Clubs für 60 Minuten zu vergessen.
Einzig anfangs der zweiten Halbzeit schwächelten die Hamburger und ließen Melsungen auf 18:19 herankommen. Dann kam Jens Vortmann anstelle von Johannes Bitter ins Tor und sicherte mit sechs Paraden den sechsten Auswärtssieg der Saison. Kommenden Mittwoch kann der HSV in eigener Halle gegen die Füchse Berlin seinen Aufwärtstrend fortsetzen.
Die Handballer des HSV Hamburg haben den zweiten Auswärtssieg in Serie gefeiert. Fünf Tage nach dem 29:23 bei der HSG Wetzlar setzten sich die Norddeutschen am Mittwoch mit 31:24 (16:11) auch bei der MT Melsungen durch. Mit 21:11 Punkten verbesserten sich die Hanseaten auf Rang fünf und kämpfen um einen Platz im Europapokal. Beste Werfer der Partie waren vor 4187 Zuschauern Hans Lindberg (9/5) für den HSV sowie Momir Rnic (8/3) für Melsungen.
Den finanziell angeschlagenen Hanseaten gelang ein ausgezeichneter Start. Von 3:1 (5.) wuchs die Führung auf 10:7 (20.) an. Auch eine doppelte Unterzahl brachte die Mannschaft von Trainer Michael Biegler nicht aus dem Konzept. Als kurz nacheinander Ilija Brozovic und Abwehrchef Piotr Grabarczyk für zwei Minuten auf die Bank mussten, übernahm Drasko Nenadic die Verantwortung und traf zum 11:8 (22.).
Nach dem Seitenwechsel baute Lindberg den Vorsprung zunächst auf 17:11 (32.) aus. Doch in den folgenden sechs Minuten gelang den Norddeutschen kein Treffer mehr, sodass die Nordhessen auf 17:18 verkürzten. Aber auch von diesem Rückschlag ließ sich der HSV nicht irritieren. Gestützt auf einen starken Jens Vortmann, der Johannes Bitter im Tor ablöste, setzte er sich wieder ab und feierte einen ungefährdeten Auswärtssieg.