Hamburgs Handballer besiegen den Tabellenletzten Essen mit 41:34. Duvnjak war mit sieben Treffern bester Werfer des Schwalb-Teams.

Hamburg. Die HSV-Handballer haben sich den Frust des verlorenen Pokalhalbfinales vom vergangenen Sonnabend gegen Flensburg gegen Bundesliga-Schlusslicht TuSEM Essen von der Seele geworfen, zumindest ein wenig. Der angestrebte ganz hohe Sieg wurde es nicht, die Hamburger gewannen mit 41:34 (21:16) und dürfen weiter hoffen, Platz drei und damit die direkte Qualifikation für die Champions League zu erreichen. HSV-Trainer Martin Schwalb schonte vor den Champions-League-Duellen mit Flensburg seine Stammkräfte Igor Vori, Marcin Lijewski und 41 Minuten lang Hans Lindberg. Der Däne war vor dem Spiel von Aufsichtsrat Fritz Bahrdt für sein 1250. Bundesligator mit einem Blumenstrauß geehrt worden, im Spiel erzielte er seinen insgesamt 1850. Treffer für den HSV.

Berücksichtigt man nur die Ergebnisse der Rückrunde, trafen in der O2 World der Tabellenführer und der -zwölfte aufeinander, was dann ja fast ein Spitzenspiel wäre. War es zwar nicht, eine unterhaltsame Begegnung schon. Dazu trug der anfängliche Schlendrian der Hamburger bei, die den Essenern nach vier Minuten eine 4:2-Führung gestatteten. Und es bedurfte einer Energieleistung von Spielmacher Domagoj Duvnjak, wem auch sonst, um den Fehlstart zu reparieren. Vier Tore des Kroaten zum 8:6 ließen die HSV-Fans nach elf Minuten durchatmen.

Das taten offenbar auch einige der Akteure mit den weißen Hosen und blauen Trikots, und deshalb gelang es den Hamburgern lange Zeit nicht, sich entscheidend abzusetzen. Selbst der in diesem Jahr überragende Torhüter Johannes Bitter konnte nur wenig zur Stabilität beitragen. Die Bälle schlugen links und rechts neben ihm ein, ohne dass er dies groß hätte verhindern können. Seine respektable Fangquote von 24 Prozent war seine bisher schlechteste in diesem Jahr. Dafür lieferte Linksaußen Torsten Jansen sein bislang bestes Spiel nach seiner neunmonatigen Verletzungspause. Der 36-Jährige griff in der Abwehr beherzt zu und hatte im Angriff eine hundertprozentige Quote: sechs aus sechs. Wenn diese Vorstellung eine Empfehlung für einen neuen Einjahresvertrag gewesen sein sollte, könnte Jansens Unterschrift bald folgen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit bemühten sich die Hamburger um mehr Konsequenz in ihren Aktionen, was nach 40 Minuten mit einer 27:19-Führung belohnt wurde und den Widerstand der Essener vorübergehend zähmte. Torwarttalent Max-Henri Herrmann durfte daher nach 42 Minuten Bitter vertreten, aber nur sieben Minuten lang, weil seine Vorderleute ihn im Stich ließen. Essen warf sich auf 28:33 (49.) heran, mehr Spannung sollte jedoch nicht mehr aufkommen.

Tore, HSV: Duvnjak 7, Jansen 6, Nilsson 5, Hens 5, Kraus 5, Lindberg 5 (2 Siebenmeter), Lackovic 4, Schröder 3, Flohr 1; Essen: Rahmel 9, Kühn 6, Breuer 5 (1), Seidel 5, Böhm 4, Pieczkowski 2, Kropp 2, Leenders 1. Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Berlin). Zuschauer: 7208. Zeitstrafen: 2; 2.