Der Handball-Bundesligist HSV und Trainer Per Carlén gehen ab sofort getrennte Wege. Der Vorstand entband ihn von seinen Aufgaben.

Hamburg. Der HSV Handball hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Per Carlén getrennt. Der Schwede, der erst zu Saisonbeginn an die Elbe gekommen war, wird zum Jahresende von seinen Aufgaben beim Tabellendritten der Handball-Bundesliga entbunden.

Die sportliche Entwicklung beim HSV veranlasste die Verantwortlichen um Ex-Trainer und Neu-Präsident Martin Schwalb die Reißleine zu ziehen. Man habe sich die Entscheidung aber wirklich nicht leicht gemacht, erklärte Schwalb am Donnerstagabend. Ein wichtiger Grund für die Trennung von Carlén waren die Verständigungsschwierigkeiten, die der Schwede aufgrund seiner Deutsch-Kenntnisse mit seinen Spielern hatte.

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An der Tabellenspitze der Handball-Bundesliga zieht der THW Kiel einsam seine Kreise, hat mit 36:0 Punkten einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt und ist auf dem besten Weg in Richtung deutsche Meisterschaft. Der HSV, momentan Tabellendritter, muss mit seinen vier Niederlagen fast schon auf ein Wunder hoffen, um noch eine Chance auf den Titelgewinn zu haben. Das erklärte Saisonziel Titelverteidigung, mit dem Carlén vor einem halben Jahr beim HSV begonnen hatte, ist kaum noch zu realisieren.

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Carlén hatte die gesamte Spielzeit mit Verletzungspech zu kämpfen, musste unter anderem auf seinen Sohn Oscar Carlén verzichten.

Über die Nachfolge Carléns wurde nach Vereinsangaben noch nicht entschieden. Die Gespräche über eine Neubesetzung des Traineramts sollen im Januar aufgenommen werden. „Wir werden die spielfreie Zeit nutzen, um eine Lösung der Situation zu finden“, sagte Schwalb. Seit längerem halten sich aber Gerüchte, dass Zvonimir „Noka“ Serdarusic auf Carlén folgen könnte. Außerdem könnten Michael Roth (Melsungen), der ein guter Privatfreund von Martin Schwalb ist, und Ex-Nationalspieler Markus Baur (Lübbecke) auf der Wunschliste des HSV stehen.