Der Start der Bundesliga steht kurz bevor. 18 Teams basteln noch an ihren Kadern. Spektakulärster Transfer war die Kraus-Verpflichtung des HSV.

Lepzig. Der Wechsel zu seinem Lieblingsverein HSV Hamburg war Handball-Nationalspieler Michael Kraus eine sechsstellige Summe wert. Um endlich in der Champions League und um Meisterschaftsehren zu kämpfen, griff der 26-Jährige in seine Privatschatulle und blechte von den rund 300.000 an seinen alten Arbeitgeber TBV Lemgo gezahlten Euro einen beträchtlichen Teil selbst. Erst damit war der bisher spektakulärste Transfer der neuen Bundesliga-Saison 2010/2011 möglich. „Ich freue mich, der HSV ist mein Lieblingsverein. Ich hoffe, dass der Club in Zukunft noch erfolgreicher ist als bisher“, sagte der Weltmeister von 2007, der einziger HSV-Neuzugang ist.

Insgesamt vermeldeten die 18 Erstligisten vor der am kommenden Mittwoch beginnenden Saison knapp 80 Neuzugänge. In der vergangenen waren es noch 88. Erstaunlich: Sowohl in der Saison 2009/10 als auch in dieser Spielzeit übertrifft die Zahl der Abgänge die der Neuverpflichtungen. Waren es im vergangenen Jahr 96 Spieler, so sind es in dieser Saison 97 Handballer, die sich einen neuen Verein suchten oder suchen müssen. Rekordhalter in dieser Spielzeit ist Aufsteiger HSG Ahlen-Hamm mit 14 Abgängen.

Die meisten Zugänge vermeldeten bisher Lemgo, der SC Magdeburg, die HSG Wetzlar und Aufsteiger TSG Friesenheim. Sie nahmen jeweils sieben Spieler unter Vertrag. Wie Hamburg hat sich Top-Favorit THW Kiel zurückgehalten. Der deutsche Meister und Champions-League-Sieger beließ es in dem serbischen Nationalspieler Milutin Dragicevic und Abwehr-Ass Daniel Kubes bei zwei Neuverpflichtungen. Damit gehen die beiden Erzrivalen mit relativ gut eingespieltem Personal ins Meisterschaftsrennen. Wenngleich bei den Kielern der Ausfall von Rückraumspieler Daniel Narcisse (Kreuzbandriss) schwer wiegt. Einen Ersatz für den französischen Olympiasieger planen die „Zebras“ derzeit nicht.

Verstärkt wurde die kroatische Fraktion in der Bundesliga. Neu ist Olympiasieger und Weltmeister Denis Spoljaric (HC Croatia Zagreb) im Rückraum bei den Füchsen Berlin. Zudem nahm der VfL Gummersbach Torhüter Vjenceslav Somic und Josip Valcic (Rückraum Mitte) unter Vertrag. Beide wechselten vom mehrfachen kroatischen Meister RK Zagreb zum VfL Gummersbach. Das Trikot der Rhein-Neckar Löwen trägt von dieser Saison an auch Ivan Cupic (Rechtsaußen), der vom slowenischen Verein RK Velenja kam. Somit spielen bis auf Ivano Balic und Petar Metlicic die tragenden Säulen der kroatischen Nationalmannschaft in der Bundesliga.