Die Hamburger wollen nach der auf der Ziellinie verlorenen deutschen Meisterschaft endlich den Titel holen. Michael Kraus ist der einzige Neuzugang.

Hamburg. Der HSV Hamburg nimmt einen neuerlichen Anlauf, endlich die deutsche Meisterschaft zu gewinnen. „Die Titelvergabe darf nur über den HSV gehen“, sagte HSV-Trainer Martin Schwalb am Dienstag selbstbewusst. Der 47-Jährige hofft, dass sich die 33. Spielzeit der Handball-Bundesliga nicht wie zuletzt zum Duell zweier dominierender Clubs entwickelt, sondern mehrere Vereine um den Titel in der besten Liga der Welt streiten werden. Es dürfe nicht sein, dass ein Team 15 Mal auswärts siege „und dann nicht Meister wird“, so Schwalb bei der Saisoneröffnungspressekonferenz. In der vergangenen Saison wies der HSV zwar diese 15 Auswärtssiege auf, musste aber bei 61:7-Punkten dem THW Kiel (62:6) wiederum den Vortritt lassen.

Laut Klubangaben beträgt der Etat für diese Saison, die am kommenden Dienstag mit dem Supercup gegen den THW Kiel in München eröffnet wird, 8,5 Millionen Euro. Dabei profitiert der HSV von bereits 5600 verkaufter Dauerkarten (Rekord). „Wir wollen den Zuschauerschnitt, der bisher bei 10 372 Fans lag, noch weiter steigern“, erklärte Vizepräsident Dierk Schmäschke.

Einziger HSV-Neuzugang ist Nationalspieler Michael Kraus (TBV Lemgo), dessen Ablösesumme rund 300 000 Euro betrug. Schwalb bezeichnete Kraus als „absoluten Vollprofi“, der sich bereits hervorragend in die Mannschaft integriert habe. Kraus selbst legt seinen Fokus zunächst auf das erste Saisonspiel des HSV bei Frisch Auf Göppingen. „Ich will erst mal dieses Spiel gewinnen, dann sehen wir weiter. Aber natürlich wollen wir alle am Ende der Saison auf dem Balkon des Rathauses feiern.“

Darin, dass Trainer Schwalb im Sommer 2011 auf den Posten des Geschäftsführers wechseln wird, sieht Sportdirektor Christian Fitzek kein Problem. „Wir werden im Frühjahr 2011 den Posten neu besetzen, für die Saison 2011/12“, sagte Fitzek. Die Hamburger Medien hatten bereits vor Wochen berichtet, dass der Schwede Per Carlén, der derzeit die SG Flensburg-Handewitt trainiert, dann Schwalb nachfolgen wird.