Kaum gelandet, schon trainiert respektive regeneriert - und von einem weiteren Rückschlag getroffen.

Hamburg. Kaum gelandet, schon trainiert respektive regeneriert - und von einem weiteren Rückschlag getroffen. Die Handballer des HSV Hamburg mussten nach der Ankunft aus Zagreb gestern Mittag nicht nur das 26:27 in der Champions League beim HC Croatia verkraften, sondern vor der Bundesligapartie des 25. Spieltages heute (20.15 Uhr, Krochmannstr./Einlass nur für 3800 Dauerkartenbesitzer) gegen Wilhelmshaven auch eine Nachricht, die ihren Mitspieler betrifft: Oleg Velyky ist erneut an Hautkrebs erkrankt.

Der Weltklasse-Rückraumakteur, erst im Januar von den Rhein-Neckar Löwen zum HSV gewechselt, hat sich an der Uniklinik Heidelberg einer weiteren Operation unterziehen müssen. Nachdem der gebürtige Ukrainer in der ersten EM-Partie für Deutschland gegen Weißrussland im Januar nach nur vier Spielminuten seinen zweiten Kreuzbandriss erlitten hatte, reagierte gestern nicht nur Bundestrainer Heiner Brand "geschockt".

Velyky, der Ende März von Ubstadt nach Hamburg umziehen wollte, gab sich kämpferisch: "Es hilft nicht, zu jammern. Die Ärzte haben gesagt, dass ich nach Ende der Therapie, wenn sie erfolgreich war, recht schnell wieder spielen kann. Ich komme wieder!" Sein Manager und Freund Wolfgang Gütschow meint: "Er geht mit seiner Krankheit relativ gelassen um, weil er damit seit Jahren konfrontiert ist."

2003 hatten Ärzte bei Velyky ein malignes Melanom operativ entfernt. Gut eineinhalb Jahre Therapie folgten, ehe der Spielmacher für Deutschland die WM 2005 in Tunesien absolvieren konnte. Bei der EM 2006 setzte er wegen seines ersten Kreuzbandrisses aus, bei der Heim-WM 2007 gehörte Velyky zwar zum Weltmeisterkader, spielte wegen einer Fußverletzung indes nie.

Seine neuen Mitspieler hat er bisher nur in Großwallstadt und Mannheim gesehen. HSV-Boss Andreas Rudolph, der für den vorzeitigen Wechsel des bis 2011 an den HSV gebundenen Rückraumstars gut 200 000 Euro aus seiner Privatschatulle lockergemacht hatte, sicherte Velyky und Familie jegliche Hilfe zu: "Er hat schon so viele Schläge verdaut, er wird wieder aufstehen", sagte der Medizintechnikunternehmer.

Von einem Protest gegen die dubiose Schiedsrichterleistung der Russen Chernega/Poladenko in Zagreb sahen Rudolph und Co. ab, formulierten ihren Unmut mit der Bitte, sich das Spiel noch mal auf Video anzusehen, aber in einem Schreiben an Europas Verband EHF.


Für das letzte Champions-League-Heimspiel des HSV (Sa., 15 Uhr, Color-Line-Arena) gegen Flensburg gibt es noch ca. 200 Restkarten.