Er hat noch nie für den HSV gespielt, heute, beim Bundesliga-Spitzenspiel gegen den deutschen Meister THW, läuft der krebskranke Oleg Velyky das erste Mal im Trikot der Hamburger auf. In der 19. Minute wurde er unter tosendem Applaus in der Arena eingewechselt.
Es ist eine Sensation. Im Januar 2008 wechselte Oleg Velyky für 200.000 Euro Ablöse von den Rhein-Neckar Löwen zu den Handballern des HSV. Bis zum heutigen Tag aber hatte der 31-Jährige, einer der besten Spielmacher der Welt, kein Spiel für die Hamburger bestreiten können. Erst setzte ihn im Januar 2007 ein Kreuzbandriss bei der Europameisterschaft in Norwegen außer Gefecht, im Februar 2007 stellten die Ärzte erneut Hautkrebs bei ihm fest.
Bei Velyky, einem gebürtigen Ukrainer mit deutschem Pass, war die Krankheit das erste Mal im September 2003 diagnostiziert worden. Gegen den deutschen Meister THW Kiel wird Velyky an diesem Sonnabendnachmittag nun sein erstes Spiel für den HSV absolvieren. Schon die Ankündigung seines Einsatzes durch den Hallensprecher löste bei den 13.000 Zuschauern in der Color-Line-Arena Begeisterungsstürme aus. Velyky genoss beim Warmmachen diese Ovationen sichtlich.
"Es ist mein größter Wunsch, einmal das HSV-Trikot im Spiel überziehen zu dürfen", hatte Velyky noch am Freitag gesagt. Jetzt wird er ihm erfüllt. Seine behandelnden Ärzte erlaubten den Einsatz. Er droht allerdings der einzige zu bleiben. Schon in der nächsten Woche muss sich Velyky wahrscheinlich wieder einer Chemotherapie unterziehen. Die Prognosen, heißt es aus seinem Umfeld, seien nicht günstig.