Hamburg. Nach der Niederlage der Hamburg Towers gegen die MHP Riesen Ludwigsburg kritisiert Coach Benka Barloschky beide Teams gleichermaßen.
Die beiden Basketball-Trainer Benka Barloschky von den Veolia Towers Hamburg und John Patrick von den MHP Riesen Ludwigsburg werden in diesem Leben wohl nicht mehr die allerbesten Freunde. Beide verfolgen fundamental unterschiedliche Ansätze und können mit dem Stil des Gegners nicht allzu viel anfangen. Am Sonnabendabend zeigten die Ludwigsburger zumindest den erfolgreicheren Ansatz und gewannen bei den Towers mit 73:66 (15:12, 20:17, 16:22, 22:15).
Barloschky hatte schon auf der Pressekonferenz vor der Partie die Spielweise des Gegners kritisiert: „Wenn Ludwigsburg so im EuroCup spielen würde, hätten die nach der ersten Halbzeit keine Spieler mehr zur Verfügung“, sagte der 36-Jährige und meinte damit, dass die Schiedsrichter auf europäischer Ebene die Fouls konsequenter ahnden würden. „Da kann man mal die Sinnfrage stellen, ob das der Attraktivität des Sports guttut“, fuhr er fort und lieferte die Antwort gleich mit: „Ich glaube nicht.“
Hamburg Towers gegen Ludwigsburg: Sticheleien vor und nach dem Spiel
Der Pressesprecher der Ludwigsburger, Lukas Robert, postete daraufhin auf X (vormals Twitter) einen Screenshot mit Barloschkys Äußerungen und schrieb dazu nur: „Ludwigsburg im EuroCup: 16 Spiele, 10 Siege (Siegquote 62,5 Prozent). Benka Barloschky im EuroCup: 30 Spiele, 5 Siege (Siegquote 16,7 Prozent).“
Der Ton für das Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften war also schon vor dem Spiel gesetzt. Und zunächst schien es, als ob Ludwigsburg tatsächlich Probleme bekommen könnte, das Spiel mit genügend Spielern zu beenden. Die Schiedsrichter ahndeten die Fouls zu Beginn konsequent, nach nicht einmal fünf Minuten hatten die Gäste ihr Limit für Teamfouls im ersten Viertel schon erreicht.
Barloschky in Rage: „Hat nichts mit Basketball zu tun“
Danach wurden die Fouls weniger – oder waren einfach besser versteckt. Barloschky zumindest hatte ein paar mehr gesehen als die Unparteiischen: „Ich glaube, dass man Spiele so nicht überleben darf“, kritisierte er. „Eigentlich hat Ludwigsburg heute auch wieder 60 Fouls gemacht, aber wenn man die nicht pfeift, gehen Spiele eben so aus.“ Offiziell waren es am Ende der Partie 25, fünf mehr als die Hamburger.
Barloschky war aber noch nicht fertig: „Das ist alles gedrückt, alles gehalten, alles geschoben. Ich persönlich bin da kein Freund von. Ich glaube, dass das nichts mit Basketball zu tun hat“, sagte er. „Das muss konsequent gepfiffen wird. Das will dann niemand sehen, aber das muss dann die Liga entscheiden, was sie damit machen will. Das ist ein super destruktiver Spielstil, das gehört auch zur Wahrheit.“ Der obligatorische Handschlag zwischen ihm und seinem Gegenüber Patrick nach dem Spiel fiel entsprechend kühl aus.
Hamburg Towers verteilen 27 Geschenke
Was allerdings auch zur Wahrheit gehört, ist die Tatsache, dass sein eigenes Team vor 3400 Zuschauern in der ausverkauften Inselpark Arena kein gutes Spiel ablieferte. Die Towers leisteten sich 27 Ballverluste, hatten nur 43 Würfe auf den gegnerischen Korb und ließen 24 Offensiv-Rebounds zu.
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„Wir haben Ludwigsburg-Basketball und nicht Towers-Basketball gespielt. Das war im Kollektiv einfach nicht gut genug“, sagte Barloschky. „Wir haben gegen eine gute Mannschaft verloren und selber nicht gut genug gespielt. Es war einer dieser Tage, an denen es von der Qualität einfach nicht genug war.“
Über die Feiertage werden die Towers an ihrer Qualität arbeiten, damit beim nächsten Spiel am zweiten Weihnachtstag (18 Uhr/Dyn) bei den Rostock Seawolves wieder ein Sieg herausspringt.
Veolia Towers Hamburg: Ivey (20 Punkte), Kuath (11), Rich (9), Ogbe (6), Barnett (6), Wimberg (5), Stove (4), Lottie (4), Turudic (1).