Hamburg. Die Wilhelmsburger Basketballer sondieren den Markt auf der Suche nach Verstärkung. Doch die Situation ist schwierig.

Max DiLeo wollte die Transferplanungen seines Sportdirektors Marvin Willoughby kurzerhand torpedieren. Als Notnagel auf der Aufbauposition führte der in erster Linie als Verteidigungsspezialist bekannte Kapitän seine Hamburg Towers mit einer exzellenten Leistung zum überraschenden 85:78-EuroCup-Coup bei MoraBanc Andorra. In 32 Minuten gelangen dem 28-Jährigen 13 Punkte, sechs Vorlagen und – so viel Defensive muss sein – natürlich auch vier Ballgewinne.

„Dafür hat sich Max den falschen Zeitpunkt ausgesucht. Nun muss ich überdenken, ob wir wirklich noch Verstärkung benötigen“, scherzte Willough­by. Abgesehen davon war dem Geschäftsführer des Basketball-Bundesligisten nicht zum Lachen zumute. Seiner Mannschaft gehen die Akteure aus. Besonders hart getroffen hat es die Aufbauposition.

Hamburg Towers: Topstar Caleb Homesley wurde postitiv auf Corona getestet

Topstar Caleb Homesley wurde am Dienstag positiv auf Corona getestet und fällt damit mindestens bei Medi Bayreuth (Sonnabend, 18 Uhr/magentasport.de), voraussichtlich auch im EuroCup-Heimspiel gegen Lietkabelis Panevezys aus. Ob Justus Hollatz nach einem mittlerweile fast ausgeheilten Schlag aufs Knie individuell nach Bayreuth hinterher reist, wird am Freitag evaluiert.

Der Vertrag des enttäuschenden Ray McCallum ist auf Wunsch des Flops aufgelöst worden. Und nun droht es auch noch, Zach Brown zu erwischen. Der für seine schwankenden, aber jederzeit kämpferischen Leistungen berüchtigte Flügelspieler verdrehte sich in Andorra das Knie. Eine Diagnose steht aus – Einsatz im Frankenland unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.

Hamburg Towers: Die Situation auf dem Markt ist schwierig

Trotzdem müsse nicht zwingend ein Guard verpflichtet werden. „Die Situation auf dem Markt ist schwierig, zumal wir keinen riesigen Spielraum haben. Wir halten die Augen offen nach dem besten verfügbaren Spieler, der in unser Gefüge passt“, erklärt Willoughby. Nach Abendblatt-Informationen ist dies mit Trainer Pedro Calles abgesprochen.

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Der Spanier betonte nach dem Erfolg, den die Towers trotz zwischenzeitlichem 0:19-Laufs errangen, wie stolz er auf sein Team sei. Andererseits sorge ihn die hohe Belastung des verbliebenen Korps. Matchwinner Jaylon Brown (32 Punkte) musste zum wiederholten Mal fast über die vollen 40 Minuten ran, Star-Center Maik Kotsar (20) war gut drei Viertel der Begegnung aktiv. „Ich wünschte, es wäre anders, aber um wettbewerbsfähig zu bleiben, habe ich keine andere Wahl“, so Calles. Hoffnung bereitet, dass die Towers selbst ohne Homesley phasenweise überlegen auftreten können. Fragt sich bloß, wie lange.