Hamburg. Am Sonntag spielen die Basketballer zum ersten Mal in der Barclays Arena vor über 11.600 Zuschauern. Eine logistische Herausforderung.
Die entspanntesten Umzüge sind in der Regel jene, die vom Umziehenden weit im Voraus und mit genügend Helferinnen und Helfern geplant worden sind. Insofern haben die Bundesliga-Basketballer der Veolia Towers Hamburg ihre Hausaufgaben vor dem größten Spiel der Vereinsgeschichte gegen Bayern München in der Barclays Arena am Sonntag gemacht: Seit Saisonbeginn planen die Verantwortlichen aus Wilhelmsburg bereits den Umzug in den Volkspark. Und damit alles reibungslos klappt, hilft ein Team aus 40 Leuten mit.
Und trotzdem spricht Oliver Eckart, der bei den Towers die Umzugsplanungen mitverantwortet, im Vorfeld des Spiels von einer „Menge Arbeit“: „Es war schon viel, an das man denken musste. Insbesondere natürlich, weil wir das alles zum ersten Mal machen.“ Und weil die Towers nicht nur mit ein paar Stühlen und Schreibtischen umziehen, sondern insgesamt drei LKW, vier Kleintransporter und zwei Autos am Freitagabend in Wilhelmsburg beladen.
Hamburg Towers: Boden, Körbe und LED-Wände müssen umziehen
Dann muss das Team einen kompletten Basketball-Boden, drei Korbanlagen, LED-Wände, Verkaufsartikel und noch viele weitere Kleinigkeiten einpacken. Insgesamt rechnen Eckart und sein Team mit 20 Tonnen Material, das am Freitag zur Barclays Arena transportiert werden muss.
Doch wenn der Tross dort angekommen ist, ist erst einmal Warten angesagt. Denn weil am Abend noch James Blunt in der Arena singt, können die Towers erst am Sonnabend ab 7.30 Uhr in die Halle. Dann beginnt das Team mit dem Aufbau des Spielfeldes, auf dem die Spieler von Trainer Benka Barloschky um 16 Uhr das Abschlusstraining bestreiten möchten. Montagnacht um zwei Uhr müssen die Towers die Halle wieder übergeben – besenrein.
Towers-Trainer Barloschky: „Das Highlight meiner Trainerkarriere“
Dazwischen liegt ein nahezu ausverkauftes Spiel vor mehr als 11.600 Zuschauern „Das ist das Highlight meiner Trainerkarriere“, sagte Barloschky beim Training am Mittwoch. „Wir haben eine tolle Halle mit super Stimmung in Wilhelmsburg, aber dass jetzt nochmal mehr als doppelt so viele Fans wie sonst da sind, ist etwas ganz Besonderes.“
Dass seine Mannschaft von der Kulisse übermotiviert sein könnte, fürchtet der Trainer indes nicht: „Da kommt nominell das beste Team Deutschlands auf uns zu. Da brauchen wir jeden Funken Energie und eine besondere Leistung, um gegen so eine Mannschaft eine Chance zu haben.“
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Dabei könnte gerade der Boden ein Glücksbringer für die Towers sein. Für das „Auswärtsspiel“ in Stellingen nutzen die Wilhelmsburger nämlich den inzwischen ausrangierten Boden aus den ersten vier Spielzeiten in der Bundesliga. Und auf diesem Belag haben die Towers ihre drei bisherigen Heimspiele (ein Spiel wurde wegen der Corona-Pandemie annulliert) gegen Bayern München gewonnen. Am Sonntag wollen sie diese Serie fortsetzen, bis der Boden wieder im Lager verschwindet – und vielleicht für das nächste Spiel im Volkspark in der kommenden Saison wieder herausgeholt wird.