Hamburg. Auch die Partien der Veolia Towers Hamburg werden auf neuem Sendeplatz gezeigt. Ex-Spieler Daniel Hain zeichnet dafür verantwortlich.
Auf welcher Mission er sich befindet, wurde Daniel Hain im Treppenhaus gewahr. „Meine Nachbarin, eine ältere Dame, hat mich dort auf das WM-Finale angesprochen. Es war das erste Basketballspiel, das sie je gesehen hat, und sie war begeistert“, sagt der 38-Jährige, der in der Saison 2014/15 für den damaligen Zweitligisten Hamburg Towers spielte und anschließend drei Jahre als Pressesprecher der Wilhelmsburger fungierte. Die Begegnung mit der Seniorin hat Hain nun umso mehr motiviert, „mehr Leuten niedrigschwellig Zugang zum Basketball zu verschaffen“.
Daran arbeitet der dreifache Nationalspieler seit fast einem Jahr auf Hochtouren. Damals stieß Hain zum Streamingdienstleister Dyn, der von dieser Saison an für mindestens die kommenden sechs Jahre die Partien der Basketball-Bundesliga und -Champions-League übertragen wird. Die Veolia Towers Hamburg werden erstmalig am Sonntag (15 Uhr) bei ihrem Pokalspiel bei Zweitligist Dresden Titans gezeigt.
Hain: „Momentum aufseiten des deutschen Basketballs“
Der Zeitpunkt für den Einstieg in den Basketball könnte für Dyn knapp zwei Wochen nach dem sensationellen Gewinn der Weltmeisterschaft durch die deutsche Nationalmannschaft kaum besser sein. „Das Momentum ist aufseiten des deutschen Basketballs, wir werden auch außerhalb unserer eigenen Blase wahrgenommen. Diesen Schwung wollen wir nutzen“, sagt Hain, der bei Dyn die Kommunikation zwischen dem in Köln ansässigen Unternehmen und den Bundesligisten steuert.
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Wie genau das gelingen soll? „Indem aus einer Wochenendliga eine Sieben-Tage-Liga wird“, sagt der gebürtige Essener und Wahl-Kölner. Mit festen Interview- und Showformaten, Rückblicken und Vorschauen sollen die Dyn-Kanäle täglich mit Inhalten aus der Bundesliga und Champions League befeuert werden. Die Clubs sind dazu angehalten, künftig einen sogenannten Content-Manager zu beschäftigen, der die Basketballredaktion von Dyn mit Bild- und Bewegtbildmaterial des eigenen Vereins beliefert.
Dyn zeigt mehr Bewegtbilder
„Generell wollen wir mehr Videos ausspielen, die zeigen, wie spektakulär unsere Sportart ist“, sagt Hain, der 2009 mit den EWE Baskets Oldenburg deutscher Meister wurde. Bewegtbilder waren zuvor nur sehr eingeschränkt vom ehemaligen Rechteinhaber MagentaSport verfügbar. Künftig werden auch Bundesligaspiele und -höhepunkte per Sublizenz in den Öffentlich-Rechtlichen gezeigt.
Hain, der besonders gespannt darauf ist, wie sich Benka Barloschky (35) in seiner ersten kompletten Saison als Cheftrainer der Towers schlägt, freut sich, die Geschichten zu erzählen, die die Liga schreiben wird: „Ich hoffe, dass wir damit den Nachwuchs erreichen und zum Basketball bringen.“ Und die älteren Damen.