Bonn. Bundestrainer Gordon Herbert streicht den Center der Veolia Towers Hamburg, die darüber nicht allzu unglücklich sein dürften.

Es war eine traurige Rückkehr in seine Heimatstadt für Jonas Wohlfarth-Bottermann. Eine knappe Woche durfte der Center der Veolia Towers Hamburg mit der deutschen Basketball-Nationalmannschaft in Bonn verbringen. An deren Ende stand fest, dass der 33-Jährige das Team nicht weiter begleiten wird und nicht zur WM nach Japan, Indonesien und auf die Philippinen (25. August bis 10. September) reist.

Beim 87:68 im Test am Sonnabend gegen Schweden wurde Wohlfarth-Bottermann nicht mehr eingesetzt. Neben ihm strich Bundestrainer Gordon Herbert (64) noch Jonas Mattisseck (23), Louis Olinde (25/beide Alba Berlin) sowie Chris Sengfelder (28/Telekom Baskets Bonn) aus seinem Aufgebot, das von 14 bis zum WM-Start auf zwölf Akteure gekürzt werden muss.

Schröder hatte sich für Wohlfarth-Bottermann eingesetzt

Die Nichtnominierung von „WoBo“ kommt sportlich angesichts der großen Konkurrenz auf seiner Position nicht überraschend. Im Kontext der jüngsten Aussagen von Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder jedoch schon.

Dieser hatte sich öffentlich für einen Einsatz des EM-Bronzemedaillengewinners stark gemacht und die ursprüngliche Nominierung von Maxi Kleber (31/Dallas Mavericks), der auf die EM im Vorjahr verzichtet hatte, kritisiert. In Konsequenz sagte Kleber für die WM ab, da er sich nicht im Team willkommen fühlte.

Veolia Towers Hamburg erleichtert

Es dürfte nicht zu all zu spekulativ sein, dass – bei aller Zuneigung für ihren Center – die Erleichterung in Hamburg darüber groß gewesen sein dürfte. Im vergangenen Herbst hatte der 24-fache Nationalspieler direkt nach der EM kaum Pause bis zum Bundesligastart, kam auch bei Länderspielen im November zum Einsatz und wirkte angesichts der Dreifachbelastung aus Liga, Pokal und EuroCup zeitweise müde.

Am Freitag beginnen die Towers mit der Saisonvorbereitung. Wohlfarth-Bottermann wird von Beginn an dabei sein und Cheftrainer Benka Barloschky zur Verfügung stehen.

Hollatz wahrscheinlich bei der WM dabei

Beste Chancen auf eine WM-Teilnahme hat hingegen der gebürtige Hamburger Justus Hollatz. Der 22 Jahre alte Spielmacher von Cedevita Olimpija Ljubljana reist mit der Nationalmannschaft weiter nach Berlin, wo am Mittwoch ein Test gegen WM-Mitfavorit Kanada ansteht, ehe am kommenden Wochenende der Supercup in Hamburg ausgetragen wird.

Gegner in der edel-optics.de Arena wird im Halbfinale am Sonnabend China sein. Sonntag ist das Finale oder Spiel um Platz gegen drei gegen Kanada oder Neuseeland. Für Hollatz aller Voraussicht nach eine freudige Rückkehr in seine Heimat, an deren Ende das Ticket zur WM stehen dürfte.