Hamburg. Die Wilhelmsburger wagten mutigen Vorstoß, der nicht belohnt wurde. Andere Aktionen hingegen schon. Dabei hilft auch der EuroCup.
Mit der hanseatischen Zurückhaltung übertrieben es die Veolia Towers Hamburg in puncto Neuzugänge bislang nach dem Geschmack ihrer Anhänger etwas. Doch Mitte dieser Woche wagte der Basketball-Bundesligist einen mutigen Versuch auf dem Spielermarkt.
Nachdem bekannt wurde, dass die Bamberg Baskets den bis 2025 gültigen Vertrag ihres Topstars, Nationalspieler Christian Sengfelder (28), vorzeitig auflösen, stiegen die Wilhelmsburger offenbar neben Vizemeister Telekom Baskets Bonn und den EWE Baskets Oldenburg in den Poker um den EM-Bronzemedaillengewinner ein.
Towers boten offenbar um Sengfelder mit
Er misslang. Stattdessen unterschrieb Sengfelder, wenngleich bislang nicht öffentlich gemacht, beim wirtschaftlich potenteren Champions-League-Sieger Bonn. Auch im Bieten um Osaro Jürgen Rich, den die Towers von Absteiger medi Bayreuth zu seinem Heimatverein zurückholen wollten, zogen sie den Kürzeren gegen die BG Göttingen.
Dennoch gibt es gute Nachrichten: Die Rekrutierung des Teams steht kurz vor dem Abschluss. Freitag stellten die Towers den vom Abendblatt bereits vermeldeten V. J. King als ersten Zugang vor. Ihm dürften bald die schon feststehenden Mark Hughes, Will Christmas und Aljami Durham folgen.
EuroCup hilft bei der Rekrutierung
Bei der Kaderzusammenstellung hilft den Towers, dass sie seit Wochen Planungssicherheit haben, zum dritten Mal in Folge im EuroCup anzutreten. Platz 15 in der Vorsaison ist dabei kein Hindernis, die privatwirtschaftlich organisierte EuroLeague als Ausrichter legt Wert auf die Teilnahme von Clubs aus Metropolen.
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Sportliche Kriterien spielen eine untergeordnete Rolle. Neben dem deutschen Meister ratiopharm Ulm sind die Hamburger der zweite deutsche Vertreter von 20 Mannschaften im EuroCup, der in der sportlichen Wertigkeit mittlerweile hinter die vom Weltverband Fiba veranstaltete Champions League auf den dritten Rang zurückgefallen ist.
Towers treffen auf Hollatz
Ein abermaliger Einzug ins Achtelfinale dürfte jedoch schwieriger werden. Anstelle von acht ziehen beim neuen Modus nur noch je sechs Vereine aus den beiden Zehnergruppen in die nächste Runde ein. Die beiden bestplatzierten Teams pro Gruppe direkt ins Viertelfinale, die vier jeweils dahinter rangierenden treffen in einer Zwischenrunde im K.-o.-Modus aufeinander.
Obwohl es mit Sengfelder nicht klappte, wird ein deutscher Nationalspieler involviert sein. Da die Towers in der Vorrunde nicht auf Ulm treffen können, steht Cedevita Olimpija Ljubljana – im selben Lostopf wie die Schwaben – als Gegner fest. In Reihen der Slowenen: der Hamburger EM-Bronzegewinner Justus Hollatz.