Halstenbek/Hamburg. Die Northwestern Basketball Academy gilt als Talentschmiede. Nun möchte sie zur zweiten Kraft in Hamburg aufsteigen.

Wie hoch Thorsten Fechner mit seinen Talenten hinaus will, verrät bereits der Name seines Programms: Natural Basketball Academy, angelehnt an die nordamerikanische Eliteliga NBA. Immerhin sind die von dem 59-Jährigen betreuten Athleten diesem hehren Ziel am Wochenende einen marginalen Schritt nähergekommen.

Als Northwestern Basketball Academy, einem Zusammenschluss von Fechners Akademie, der Holstein Hoppers aus Halstenbek und Pinneberg sowie der Wildcats des Niendorfer TSV, meisterten die Hamburger souverän die erste Qualifikationsrunde zur U-16-Bundesliga in der kommenden Saison.

Sonnabend Qualifikation zur U-16-Bundesliga möglich

„Doch der Druck lastet weiter immens auf den Jungs“, sagt Fechner, der das von Levi Levine gecoachte Team als Manager betreut. Denn am kommenden Wochenende steht die entscheidende zweite Qualifikationsphase an.

Nur wer sich am Sonnabend von 17.15 Uhr an in der Sporthalle Steilshoop als Gruppenerster durchsetzt, kann für die höchste deutsche Spielklasse planen. „Wir besitzen sehr gute Möglichkeiten, sofern nichts Dramatisches passiert“, sagt Fechner optimistisch. Doch weswegen benötigt es in Hamburg neben den Towers einen weiteren Vertreter im Oberhaus des Jugendbasketballs?

Kein Konkurrenzprodukt zu den Hamburg Towers

Ursprünglich hatte Fechner, über viele Jahre in führender Position beim SC Rist Wedel tätig, die Akademie gegründet, um begabten Akteuren zusätzliches Techniktraining anzubieten und Basketballcamps zu organisieren. Das Programm wurde sehr gut angenommen, inzwischen zählen rund 70 Kinder und Jugendliche dazu. „Wir wollten die Spieler ab dem Alter, in dem leistungsbezogen zu spielen begonnen wird, aber nicht zu anderen Programmen wegschicken“, sagt Fechner.

Zudem sind die Wege für die überwiegend im Hamburger Nordwesten sowie in Schleswig-Holstein wohnenden Spieler zu den in Wilhelmsburg lokalisierten Towers weit. „Wir sehen uns nicht als Konkurrenzprodukt zu den Towers, sondern wollen eine breitere Basis auf Leistungsniveau schaffen“, sagt Fechner. Zumal die Towers an Kapazitätsgrenzen der Infrastruktur gelangen, was in der Vergangenheit dazu geführt hatte, dass Spitzentalente die Hansestadt zu auswärtigen Clubs verließen.

Zwei Juniorennationalspieler im Team

Damit soll nun Schluss sein. Die Arbeit der Northwestern Basketball Academy, im Vorjahr noch knapp in der Qualifikation zur Bundesliga gescheitert, trägt erste Früchte. Mit Fechners Sohn Noah und Florian Schüttler stehen zwei Spieler im erweiterten U-15-Nationalkader. Genevive Wedemeyer (19), eine der talentiertesten Hamburger Basketballerinnen, die von Fechner geschliffen wurde, wird voraussichtlich zum Wintersemester an ein Top-College in den USA wechseln.

Die Philosophie Fechners ist es, nicht primär nach körperlichen Merkmalen und aktuellem Leistungsstand zu selektieren, sondern „das Potenzial und den Charakter zu sehen“, sagt der gebürtige Bremer. Zusätzlich zum Training werden Athletikeinheiten, Ernährungsberatung, Physio- und Orthopädietermine geboten. Alles für ein Ziel: die NBA.