Hamburg. Vor den Augen des ehemaligen Nationalspielers verlieren die Hamburger Basketballer ihr 14. Saisonspiel und suchen Verstärkungen.
Als Nationalspieler kannte er die Wilhelmsburger edel-optics.de Arena, jetzt kam er als Zuschauer: Dirk Nowitzki (44). Der NBA-Superstar war wegen Werbeterminen aus Dallas nach Deutschland geflogen und nahm beim Bundesligaspiel der Veolia Towers Hamburg gegen Brose Bamberg zwei Minuten vor dem Tip-off in der ersten Reihe vor der Tribüne neben seinem Freund Marvin Willoughby (45) Platz.
NBA-Legende Nowitzki ist mit Towers-Chef Willoughby befreundet
Mit dem Towers-Geschäftsführer und -Sportdirektor hatte Nowitzki vor 24 Jahren in Würzburg zusammengespielt, seitdem pflegen die beiden eine Beziehung auch über große Distanzen hinweg.
Es ist nicht bekannt, welchen Rat Nowitzki nach den ersten zehn Minuten gab, jedoch drehten die Hamburger im zweiten Viertel auf, wendeten einen 24:30-Rückstand zur 48:45-Pausenführung. Am Ende reichte es abermals nicht, die Towers verloren 83:88 (24:30, 24:15, 19:23, 16:20) vor der zum elften Mal in dieser Saison mit 3400 Zuschauenden ausverkauften Halle.
Towers überzeugten kämpferisch gegen Bamberg
Mit den Towers und Bamberg trafen die Mannschaften mit den längsten „Siegesserien“ in der unteren Tabellenhälfte aufeinander. Die Hamburger hatten zuletzt zweimal in Folge gewonnen, Bamberg dreimal. Dass aus diesen Erfolgserlebnissen bereits größeres Selbstbewusstsein gewachsen wäre, war nicht zu erwarten, aber wenigstens kämpferisch überzeugten beide Teams; die Towers vor allem mit ihrer phasenweise sehr aggressiven Verteidigung.
Selbst Center Jonas Wohlfarth-Bottermann gelang unter dem Jubel der Towers-Fans in der Abwehr ein Ballgewinn und dunkte dann den Fastbreak zur 67:62-Führung ein (28. Minute).
Neuzugang Davis feierte ein starkes Towers-Debüt
Auch Neuzugang Jordan Davis, er wechselte am 14. Februar aus Murcia (Spanien) nach Hamburg, trug in seinen 26:03 Spielminuten zu mehr Stabilität in den heiteren Reihen bei, mit 20 Punkten war der US-Amerikaner auch im Angriff ein Faktor und Topscorer der Towers, selbst wenn seine Trefferquote aus dem Feld mit 41,2 Prozent ausbaufähig ist.
Es waren der guten Ansätze jedoch nicht genug, um den neunten Saisonsieg zu feiern. Entscheidend war einmal mehr die schwache Freiwurfquote (55,6 Prozent) mit acht Fehlwürfen bei 18 Versuchen, während die Bamberger 17 ihrer 20 Chancen (85 Prozent) von der Linie nutzten. Nowitzki wird es mit Grauen gesehen haben. Mit 93,07 Freiwurftreffern in den Finalserien der NBA liegt er weiter auf Platz zwei der ewigen Bestenliste.
Towers suchen Verstärkung auf dem Transfermarkt
Nach der langwierigen Knieverletzung des bisher besten Dreierschützen James Woodard (29) und dem Wechsel des Topscorers Kendale McCullum (26) Anfang dieser Woche nach Litauen suchen die Towers deshalb weiter nach neuem Personal für den letzten zwölf Bundesligabegegnungen. Beim Heimspiel am nächsten Sonnabend (18 Uhr) gegen die Riesen Ludwigsburg soll die dritte Nachverpflichtung in dieser Saison – nach dem Schweizer Anthony Polite (25) und Davis (25) – möglichst schon auf dem Feld stehen.
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Am Mittwoch (19.30 Uhr) im EuroCup-Heimspiel gegen Paris wäre er ohnehin nicht spielberechtigt. Um den derzeit dezimierten Spielerkader aufzufüllen, erhielt jetzt Small Forward Linus Hoffmann (20) von Kooperationspartner SC Rist Wedel (2. Bundesliga Pro Nord) eine Lizenz – gegen Bamberg blieb er Zuschauer.
Punkte Veolia Towers Hamburg: Davis 20, Childs 17 (10 Rebounds), Meisner 12, Schoormann 11, Samar 10 (6 Assists), Polite 5, Wohlfarth-Bottermann 4, Philipps 2, Hinrichs