Hamburg. Der ewige Assistent der Bundesliga-Basketballer vertritt den erkrankten Raoul Korner und findet kritische Worte für seine Mannschaft.
Es waren deutliche Worte, die Benka Barloschky wählte und fast schon staatstragend vortrug. Dabei konnte man fast vergessen, dass der Co-Trainer der Veolia Towers Hamburg nur interimsweise den grippekranken Chefcoach Raoul Korner vertrat.
Die Vehemenz der Aussagen des 34-Jährigen lässt jedenfalls durchblicken, dass die elftplatzierten Wilhelmsburger Basketballer nach dem 95:96 am Dienstagabend gegen die EWE Baskets Oldenburg, der sechsten Bundesliganiederlage in Serie und wettbewerbsübergreifend der elften in zwölf Spielen, den Ernst der Lage begriffen haben.
Veolia Towers Hamburg: Cheftrainer Korner sieht "ganz schrecklich" aus
„Wenn irgendjemand glücklich damit ist, gegen einen sehr starken Gegner mitgehalten, aber nicht gewonnen zu haben, ist er am falschen Ort. Ich möchte beim nächsten Training keine lachenden Gesichter sehen. In dieser Liga zählen Ergebnisse, das Spiel am Freitag gegen Würzburg wird das wichtigste der Saison“, sagte Barloschky gezielt betont.
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Da Korner noch am Spieltag nach Aussage des zweiten Co-Trainers Stefan Grassegger, der seinem Chef Einkäufe in dessen Wohnung nach Harburg gebracht hatte, „ganz schrecklich aussah“, ist davon auszugehen, dass Barloschky mindestens in Vorbereitung des Heimspiels an diesem Freitag gegen die formstarken Würzburg Baskets (8.) die Verantwortung trägt.
Spielmacher Samar lobt Interimstrainer Barloschky
Gegen Oldenburg (5.) und Ex-Towers-Trainer Pedro Calles, unter dem der gefühlt ewige Assistent Barloschky die vorigen beiden Jahre arbeitete, versuchte der gebürtige Bremer vieles. Das meiste davon mit Erfolg, aber eben nicht mit durchschlagendem in Form eines Resultats. Paradebeispiel hierfür war der Spielzug zum zwischenzeitlichen 95:95 sechs Sekunden vor Ende, den Barloschky in der vorherigen Auszeit für James Woodard aufgezeichnet hatte.
„Benka hat einen fantastischen Job gemacht, der letzte Spielzug war genial“, lobte Spielmacher Žiga Samar. Alle Genialität konnte nicht verhindern, dass Oldenburgs DeWayne Russell den Freiwurf zum Gästesieg verwandelte.
Towers unter Barloschky verbessert, aber ohne Resultat
Dennoch kam Barloschkys Stil gut bei der Mannschaft an. „Wenn jemand Neues die Verantwortung trägt, bringt das stets neue Energie und Ideen mit sich. Vor allem diese Energie haben wir heute gebraucht“, sagte Samar. Tatsächlich zeigten sich die Towers verbessert, agierten deutlich aggressiver und variabler in der Verteidigung und homogener im Angriff.
Dieses Kompliment stellte selbst Barloschky seinem Team aus: „Ja, wir haben ein gutes Spiel gemacht.“ Allerdings nicht, ohne kritisch nachzuschieben: „Aber Niederlagen akzeptieren wir dennoch nicht.“