Hamburg. Der Spanier war in den vergangenen beiden Spielzeiten Erfolgsgarant bei den Hamburgern. Jetzt kehrt er mit Oldenburg zurück.

Begegnungen mit dem oder der Ex sind oft zwiespältiger Natur, vor allem wenn die Trennung nicht einvernehmlich verlief. Gern hätten die Veolia Towers Hamburg Trainer Pedro Calles im vergangenen Sommer länger an sich gebunden, der gab jedoch dem Werben des finanzkräftigeren Bundesligakonkurrenten EWE Baskets Oldenburg nach, unterschrieb dort einen Dreijahresvertrag und nahm seinen „Verteidigungsminister“ Max DiLeo (29) gleich aus Hamburg mit.

Am Dienstagabend (19 Uhr/MagentaSport) kommt es in der mit 3400 Zuschauenden zum vierten Mal in dieser Saison ausverkauften Wilhelmsburger edel-optics.de Arena nun zum Wiedersehen.

Calles lobt die Qualität der Veolia Towers Hamburg

„Ich freue mich auf die vielen Menschen, die ich hier in den vergangenen zwei Jahren kennenlernen durfte und mit denen ich gearbeitet habe“, sagte Calles (39) vor seiner temporären Rückkehr.

Weil der Spanier ein höflicher Mensch ist, schickte er noch ein paar Komplimente und großes Verständnis für die momentan sportlich prekäre Situation seines vorigen Arbeitgebers hinterher: „Die Towers haben einen Kader mit viel Qualität. Die vergangenen Resultate zeigen nicht das wahre Potenzial. Bei der Bewertung sollte niemand vergessen, dass die Mannschaft mit der Bundesliga und dem EuroCup hohe Belastungen verkraften muss.“ Diesmal aber habe das Team fast eine ganze Woche Zeit zur Vorbereitung gehabt.

Trotz Krise: Towers-Kapitän Hinrichs bleibt gelassen

Nach zehn Niederlagen in den vergangenen elf Spielen sind bei den Towers Gegner-orientierte Techniken und Taktiken weniger gefragt, als das verbliebene Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Deshalb betont Co-Kapitän Seth Hinrichs: „Wir sind ein gutes Team. Das wird sich bald wieder in den Ergebnissen niederschlagen.“ Der US-Amerikaner liegt damit auf der Interpretationslinie seines Trainers Raoul Korner (48), der von einer „Ergebniskrise“ spricht, ähnlich wie Nachfolger Calles diese auch widrigen Umständen und Erkrankungen zuordnet.

Um gegen Play-off-Kandidat Oldenburg die Trendwende einzuleiten, werden die Towers die Zahl ihrer Ballverluste (15,0 im Schnitt) minimieren müssen – und das ausgerechnet gegen das Team in der Bundesliga mit den meisten Ballgewinnen (8,0 Steals).

Towers müssen auf den gesperrten „WoBo“ verzichten

Da ist die Handschrift von Calles wiederzuerkennen, der mehr noch als jeder andere Coach Wert auf die Abwehrarbeit legt und mit DiLeo den „ekligsten“ Verteidiger weiter an seiner Seite weiß. Hoffnungen macht dagegen die schlechte Wurfquote der Oldenburger. Nur 43,2 Prozent ihrer Versuche (Towers: 46,0 Prozent) landeten bisher im Korb. Kein Bundesligateam ist aktuell schlechter.

„Wir müssen die Schwachstellen finden, die sie uns anbieten, und wir müssen körperlich dagegenhalten, dann wird das ein Spiel auf Augenhöhe“, sagt Towers-Nationalspieler Lukas Meisner (27). Nur der für ein Spiel gesperrte Center Jonas Wohlfarth-Bottermann (32) fehlt.