Hamburg. Drei Tage nach dem Sieg gegen den FC Bayern kassierten die Wilhelmsburger ein 81:96. Was das für die Play-off-Chancen bedeutet.

Wenn der deutsche Meister und Pokalsieger Alba Berlin einmal vier Tage lang Zeit hat, um sich auf ein Spiel vorzubereiten, was in dieser Saison noch nicht vorkam, muss der Gegner schon in Überform sein, um mithalten zu können. Die Partie ausgeglichen zu halten, gelang den Hamburg Towers gerade mal vier Minuten, und als die Berliner sich in der vierten Minute erstmals zum 9:7 in Führung warfen, war das Spiel gefühlt schon entschieden.

Basketball: Towers-Profi Kotsar gelingt ein "Double-Double"

Am Ende siegte Alba mit 96:81 (28:21, 28:21, 24:17, 16:22) zum achten Mal in Folge und peilt mit dieser Serie Platz eins in der Basketball-Bundesliga an. Die Towers wiederum müssen sich nun mit einem Sieg beim Mitteldeutschen BC (So., 18 Uhr) oder in Bamberg (8. Mai, 20.30 Uhr) einen Platz in den Play-offs sichern. Effektivster Profi der Hamburger, die am vergangenen Sonntag noch Topteam FC Bayern München mit 87:83 geschlagen hatten, war Center Maik Kotsar mit 16 Punkten und zehn Rebounds. "Wir konnten unsere gute Leistung aus dem Bayern-Spiel nicht herüberretten, aber es geht weiter. Alba Berlin hat ein sehr gutes Team. Sie spielen nicht ohne Grund in der EuroLeague. Wir sind ganz okay gestartet, aber im Verlauf des Spiels waren wir irgendwie immer einen halben Schritt zu spät und zu langsam", bilanzierte Towers-Forward Seth Hinrichs.

Towers droht in den Play-offs erneut Duell mit Alba Berlin

Im vergangenen Jahr hatten die Towers die Berliner noch in beiden Bundesliga-Punktspielen besiegt, damals war Alba jedoch noch im europäischen Wettbewerb voll beschäftigt. Im anschließenden Play-off-Viertelfinale (best of 5) verloren die Hamburger dann 0:3 gegen die Berliner. Sollten die Towers Achter und Alba Erster werden, würde sich das Play-off-Duell in dieser Saison wiederholen -- was aus Hamburger Sicht nicht zu hoffen wäre.    

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Es war die Defense, sonst ein Prunkstück der Towers, die diesmal die nötige Robustheit vermissen ließ, um den Berlinern den Weg oder den Wurf zum Korb zu erschweren. Zudem traf Alba etwas besser, was in einem Basketballspiel entscheidend ist. Sie netzten 46,4 Prozent ihrer 69 Würfe aus dem Feld ein, die Towers 44,4 Prozent von 72 Versuchen.

Selbst der 6:0-Lauf der Towers zu Beginn der zweiten Halbzeit änderte nichts Wesentliches am einseitigen Spielverlauf. Das Spielmacherduell der beiden Nationalspieler gewann der Berliner Maodo Lô (17 Punkte/3 Assists) gegen Justus Hollatz (8/10), dessen Entwicklung die sportliche Leitung von Alba genau beobachtet. Neben dem Hauptstadtclub soll auch der FC Bayern Interesse an dem gebürtigen Hamburger haben.

Punkte Towers: Kotsar 16, Homesley 16, Christen 9, Hollatz 8, Bluiett 7, Meisner 7, Edigin 6, J. Brown 5, Hinrichs 4, DiLeo 3, Rich 0.