Hamburg. BBL entspricht dem Wunsch der Corona-geplagten Gäste auf Spielverlegung. Towers-Kapitän freut sich über sein Blitz-Comeback.

Die Hamburg Towers werden ihren erfolgreichen Start in die Saison der Basketball Bundesliga (BBL) vorerst nicht fortsetzen können. Am Dienstag gab der Ligaverband bekannt, dass das für Sonntag angesetzte Heimspiel der Wilhelmsburger gegen die Jobstairs Gießen 46ers verlegt werden muss. Grund ist wein positiver auf das Coronavirus getesteter Spieler beim Gegner, der sich deshalb geschlossen in 14-tägiger Quarantäne befindet.

Am Dienstag entsprach die BBL Gießens Wunsch auf Spielverlegung. Ein möglicher Nachholtermin steht noch nicht fest. Auch die Partie zwischen den Brose Baskets Bamberg und den Niners Chemnitz fällt an diesem Wochenende wegen Corona-Fällen bei den Gästen aus.

Towers-Kapitän freut sich über Comeback

Die Towers waren am Sonntag mit einem 78:75-Sieg gegen Brose Bamberg in die neue Spielzeit gestartet. Für Bryce Taylor war es gleich in doppelter Hinsicht ein ganz besonderer Tag. Der Hamburger Kapitän durfte mit seinem Team den ersten Bundesliga-Heimsieg der Vereinsgeschichte und gleichzeitig sein Comeback nach seiner Achillessehnenverletzung im Frühjahr feiern.

Neuzugang Bryce Taylor feierte gegen Bamberg seine lang ersehnte Towers-Premiere (Archivbild).
Neuzugang Bryce Taylor feierte gegen Bamberg seine lang ersehnte Towers-Premiere (Archivbild). © Imago/Manngold

„Neun Monate Pause“, rechnete Taylor vor und strahlte: „Ich habe zwar nur fünf Minuten gespielt, aber es war ein schönes Gefühl, und ich bin einfach nur froh, dass wir gewonnen haben. Ich weiß, was dieser Sieg den Fans bedeutet, weil die vergangene Saison sehr schwer für sie war“, sagte der 34-Jährige.

Taylor über Geisterspiel: "Ein bisschen komisch"

Dessen Kadernominierung kam ein Stück weit überraschend. Taylor konnte keines der sieben Testspiele in der Vorbereitung absolvieren. Eigentlich war man davon ausgegangen, dass er frühestens gegen Jahresende wieder zur Verfügung steht. Auf dem Court hielt sich der gebürtige US-Amerikaner mit deutschem Pass bei seiner Towers-Premiere noch zurück: ein Foul, kein Wurf auf den Korb. Es wirkte fast so, als wollte er erst einmal wieder das Gefühl für seinen Sport bekommen.

Zumal es für ihn das erste Geisterspiel seiner Profikarriere war. „Das war wirklich ein bisschen komisch. Gerade bei Freiwürfen war es so leise. Da hat man wirklich gemerkt, dass niemand in der Halle ist“, sagte der ehemalige Kapitän des FC Bayern München, der bei den Towers nicht nur auf dem Court, sondern auch in der Kabine als Führungsspieler vorangehen soll und will. „Wir haben tolle Persönlichkeiten in der Mannschaft. Und es ist die Aufgabe von mir und meinem Kapitänskollegen Max DiLeo, an der Teamchemie zu arbeiten. Wir haben alle Spaß zusammen. Es war ein guter Start für uns“, bilanzierte der erfahrene Profi.

Towers müssen nun dreimal auswärts ran

Bei allem Spaß an der Arbeit: Taylor sah sowohl auf dem Court als auch von der Bank aus, dass bei den Towers vor allem spielerisch noch viel Luft nach oben ist. „Wir können noch konstanter und auch schneller spielen. 78 erzielte Punkte sind für unseren Spielstil etwas wenig“, analysierte Taylor.

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Nach der Absage des Gießen-Spiels müssen sich die Towers nun zunächst allerdings dreimal hintereinander auswärts beweisen, bevor das Team von Head Coach Pedro Calles erst am 13. Dezember gegen ratiopharm Ulm wieder ein Pflichtspiel auf dem heimischen Parkett der edel-optics.de-Arena bestreiten wird.